Abwarten und Sprudel trinken

MALBORN. Gute und schlechte Nachrichten auf der Malborner Ratssitzung: Mit der Erschließung des Baugebietes "Weinstraße" soll es noch in diesem Jahr losgehen. Und die Vergabe für das Gemeinschaftshaus in Thiergarten steht kurz bevor. Doch am Sondergebiet Mineralwasser tut sich noch immer nichts.

Großes Federlesen wurde um den Haushalt 2005 im Malborner Gemeinderat nicht gemacht. Obwohl sich der Vermögenshaushalt auf immerhin 10 694 800 Euro beläuft, war er in einer halben Stunde beschlossen. Das dürfte nach wie vor der umfangreichste Haushalt in der gesamten Verbandsgemeinde Thalfang sein. Diskussionen? Fehlanzeige. Doch das lag nicht am mangelnden Interesse der Ratsmitglieder, sondern auch an der intensiven Vorberatung im Haupt- und Finanzausschuss.Bedenken des Kreises sind ausgeräumt

Beim größten Posten im Vermögenshaushalt ist ohnehin nicht klar, ob sich in diesem Jahr etwas tut. Denn die Erschließung der Gewerbeflächen im Sondergebiet Mineralwasser und im Gewerbegebiet Nikolausquelle, die mit knapp 9,7 Millionen Euro veranschlagt ist, ist abhängig vom Investor, der Firma Hochwald-Sprudel. Der Unternehmer Günter Schupp will nach eigenem Bekunden auf der Fläche eine Mineralwasser-Abfüllanlage bauen, nur der Zeitpunkt ist unklar. Neue Informationen aus Schwollen gibt es laut Ortsbürgermeisterin Gabriele Neurohr nicht. Da heißt es abwarten und Sprudel trinken. Möglicherweise steht die Position im Haushalt 2006 erneut auf der Agenda. Das ist bei der zweitgrößten Maßnahme, dem Neubau des Gemeinschaftshauses in Thiergarten, nicht der Fall, versichert die Ortsbürgermeisterin. 2004 hatte die fehlende Kreditbewilligung der Kommunalaufsicht für Stillstand gesorgt. Die Bedenken der Behörde sind in der Zwischenzeit ausgeräumt. Auch die Baugenehmigung hatte sich verzögert. Jetzt steht die Vergabe der Bauarbeiten kurz bevor. In einer Einwohnerversammlung will der Thiergartener Ortsvorsteher Stefan Müller die Eigenleistungen der Bürger thematisieren. Rund 50 Helfer haben ihre Unterstützung beim Bau zugesagt. Im Etat vorgesehen sind für das Projekt 661 000 Euro. 220 000 Euro will die Gemeinde für die Erschließung des Neubaugebiets "Weinstraße" lockermachen. Mittlerweile befindet sich die gesamte Fläche im Eigentum der Ortsgemeinde. Für die 31 Bauplätze gibt‘s immerhin schon fünf Interessenten. Die Kreisverwaltung muss noch grünes Licht geben. Dass sie das tut, daran zweifelt Neurohr nicht: "Da sind wir ja schließlich in Vorleistung getreten." Das marode Dach des Kindergarten muss saniert werden. Dass der Gemeinderat dafür 30 000 Euro bewilligt, freut den Kindergartenleiter Alfons Gemmel. Weitere 6000 Euro sind für dringend erneuerungsbedürftiges Mobiliar vorgesehen. 23 000 Euro sind für Grundstückskäufe eingeplant, weitere 9000 Euro als Schlussfinanzierung für den neu gestalteten Dorfmittelpunkt in Malborn. 8000 Euro soll ein neuer Schutzboden in der Mehrzweckhalle in Malborn kosten. 6000 Euro sind für die Ortskernentwicklung eingestellt, 3000 Euro für die Restfinanzierung Kinderspielplatz im Bereich Brunnenstraße in Malborn. Für 3000 Euro soll Mobiliar für die im vergangenen Jahr neu gebaute Thiergartener Grillhütte beschafft werden. Was die Steuerzahler freut: Grund-, Gewerbe- und Hundesteuer bleiben unverändert. Allerdings werden die Thiergartener ab sofort bei der Grillhütte mit Benutzungsgebühren zur Kasse gebeten. Die Einnahmen im Verwaltungshaushalt belaufen sich auf knapp 1,266 Millionen Euro, die Ausgaben auf 1,414. Das gibt einen Fehlbedarf von 147 000 Euro. Nach Abzug des Fehlbedarfs aus dem Vorjahr ergibt sich ein bereinigter Fehlbedarf von 103 400 Euro. Trotz höherer Schlüsselzuweisungen und Steuern liegt der Fehlbedarf um 45 470 Euro höher als im Vorjahr. Der Schuldenstand beläuft sich zum Stichtag 31. Dezember 2005 auf 1,7 Millionen Euro.

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