Rot soll am Samstag die bestimmende Farbe sein. Zumindest wenn es nach dem Willen von Rewe-Marktleiter Roman Knichel und dem Gewerbevereinsvorstandsmitglied Kurt Müllers geht. Dabei präsentieren sich beide gern als strahlende Verlierer: "Wir wetten, dass es die Einwohner von Morbach nicht schaffen, um 16 Uhr 160 Nikoläuse herbeizuholen. Wenn es doch klappt, dann lohnt sich das!" In dem Fall nämlich spendet Rewe 1000 Euro an die Kindergärten der Gemeinde, zusätzlich verlost der Gewerbeverein Bargeld und Geschenkgutscheine im Gesamtwert von 1000 Euro unter den anwesenden Nikoläusen. Die Vorgeschichte des adventlichen Ereignisses, das auf dem Unteren Markt begleitet sein wird von ausreichend Glühwein, Musik und Leckereien, reicht bis in den Sommer zurück. Da hatten zwei Männer eine Idee, ohne zu ahnen, dass es dieselbe war: So erfuhren Knichel und Müllers erst im letzten Moment vom unglaublichen Zufall, dass sie beide für exakt denselben Tag eine ähnliche Wette geplant hatten. "Erst haben wir uns natürlich gewundert und uns gefragt, wer bei wem abgeguckt haben könnte", schildert Knichel das anfängliche Erstaunen, "aber wir waren uns schnell einig, dass wir dann eben gemeinsam handeln." Eine gute Idee kann mehrere Väter haben. "Uns geht es um den Spaß für alle", betont Müllers, "und darum müssen die Wett-Nikoläuse auch kein perfektes Kostüm haben." Bart, roter Umhang und ein würdevolles Auftreten genügen. Mittlerweile, so Knichel, sei es ihm zu Ohren gekommen, dass es in Morbach ein regelrechter Volkssport geworden sei, bei der Nikolauswette mitzumachen. Diverse Vereine haben ihre Unterstützung bereits zugesagt. So viel Engagement muss belohnt werden, hat Knichel bereits beschlossen. Bei gewonnener Wette soll zusätzlich ein Obolus für ein leukämiekrankes Mädchen in Morbach gestiftet werden. "Wir sind optimistisch, dass wir verlieren", freuen sich beide Initiatoren auf beglückte Kinder und auf froh beschenkte Morbacher in Rot.