Alle fossilen Ressourcen sind endlich

Lebensraum Wald - für die Menschen der Region Eifel/Hunsrück ist der Wald ein Wirtschaftsgut, dessen Wohl und Wehe man nicht der Finanzkraft des Landes, einer Gemeinde oder von Privatleuten überlassen kann.

Er ist neben Feld und Flur ein Teil unseres Lebensraumes aus dem unsere Kultur gewachsen ist. Dass das, was im Wald geschieht, von der Bevölkerung kritisch beobachtet wird, spricht für seine Bedeutung im Bewusstsein der Menschen in unserer Region. Frage ich jedoch, was der Eine oder Andere in seinem Eigentum oder Arbeitsbereich tut, muss ich auch fragen, warum er es tut. Hätte unser Großvater, die Pflegemaßnahme an der Römerstraße im Stechpalmen-Wäldchen durchgeführt und das dabei angefallene Holz und Reisig in Wellen (Schanzen) aufgebunden um damit den Backofen oder Viehkessel zu heizen, hätte sich wahrscheinlich nur der Nachbar beschwert, der bei der Vergabe der Lose (Kupp) nicht berücksichtigt worden wäre. Nur die Tatsache, dass unsere Wohlstandsgesellschaft das, was uns die Natur in reichem Maße schenkt, nicht mehr zu würdigen und zu nutzen weiß, weil Öl und Gas ohne Mühe aus der Leitung kommen, mache jede Pflegemaßnahme, bei der das anfallende Material nicht sinnvoll verwertet wird, zur Waldverwüstung. Jeder, der aufmerksam das Zeitgeschehen verfolgt, weiß, dass alle fossilen Ressourcen endlich sind, und dass das Überleben der Menschen auf der Erde davon abhängt, ob wir wieder lernen, nachwachsende Rohstoffe sinnvoll zu nutzen. Welchen Anteil daran der Wald hat, zeigt die Produktpalette, die die Degussa im Werk Brüggen bis in die sechziger Jahre aus dem Rohstoff Holz gemacht hat. Aus Holz kann man weit mehr machen als nur Balken schneiden. Nicht "Im Totholz ist Leben... sollte die Parole der Förster sein, sondern "Durch Nutzen, Pflegen erhält Leben". Erich Gauer, Morbach-Hoxel

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort