Schüler und Lehrer der Grundschule Haag-Merscheid haben sich nicht allzu sehr umstellen müssen. Die neue Rektorin, die seit Beginn des Schuljahres die Geschicke des Hauses lenkt, unterrichtet bereits seit 14 Jahren in der Schule mit derzeit 61 Schülern. Für Monika Fell sind die Aufgaben einer Schulleiterin, die sie im Sommer 2004 von ihrem langjährigen Vorgänger Gerhard Foit übernahm, nicht neu. Nach je einem Jahr als stellvertretende und als kommissarische Leiterin ist sie seit Juli offiziell Rektorin.Auch mit dem Rechner bestens vertraut

Die 44-Jährige konnte sich daher allmählich einarbeiten in die "Papiersachen", mit denen sie zuvor wenig zu tun gehabt hatte. Auch mit dem Rechner ist sie mittlerweile bestens vertraut, obwohl sie schmunzelnd einräumt: "Es ist nicht so meine Hauptfreizeitbeschäftigung, mich am Computer auszutoben." Erleichtert hat ihr den Start die von allen Seiten erhaltene Hilfe. Sowohl Kollegen der Morbacher Grundschule als auch Gemeinde und Schulbehörde stünden stets mit Rat und Tat zur Seite. Außerdem kann sie auf die Menschen vor Ort zählen. Ihr Kollegium unterstütze sie sehr, sagt sie über den Zusammenhalt. Die ihr übertragenen Aufgaben müsse sie nicht alleine bewältigen. Sehr gut sei zudem die Zusammenarbeit mit Kindergärten und weiterführenden Schulen sowie mit den Eltern. Die Startbedingungen könnten daher nicht günstiger sein, was sich schon bei der Umsetzung der im Sommer eingeführten Betreuenden Grundschule bemerkbar gemacht hat. Die Eltern können nun zwischen drei Möglichkeiten wählen und wissen die Kinder bis 14 Uhr gut aufgehoben. Im Gegenzug bringen sie sich bereitwillig mit ein, wie Fell den Einsatz bei den Projektwochen 2005 und 2006 lobt. Daher soll an diesem Angebot auch festgehalten werden. "Das war eine tolle Sache", betont Fell, die eigentlich in zwei Häusern das Sagen hat. Denn in der "dislozierten" Schule drücken Kinder zweier Klassen in Haag die Schulbank und die übrigen in Merscheid, was aber wohl reibungslos funktioniert. "Ich unterrichte gerne hier", versichert Fell, die Pädagogik und Religion studiert hat, dank permanenter Weiterbildung aber in allen Fächern unterrichtet. Einen Vorteil der Dorfschule sieht sie im individuellen Unterricht. Die Lehrer könnten noch auf jeden Schüler eingehen und hätten mit jeder Klasse Kontakt: "Es ist halt eine familiäre Atmosphäre." Außerdem seien die Wege kurz, was manche Konferenz erspare. Erste Erfahrungen hatte Fell in der Grundschule Leiwen gesammelt sowie in der Pfalz und im Westerwald. Ein Stellentausch führte sie dann für drei Jahre nach Landscheid, sodass die aus Neumagen-Dhron stammende Tochter eines Notars ihrer Heimat wieder näher war. Als sie in Deuselbach sesshaft wurde, bewarb sie sich für Haag/Merscheid. Den Umzug in den Hunsrück hat die Mutter zweier Töchter (16 und 22) nie bereut: "Uns gefällt es in Deuselbach - auch vom Klima her ist es hier sehr angenehm."