Alle sind gefragt

Die Fördervereine der Morbacher Sophie-Scholl-Realschule und der Hauptschule Kurfürst Balduin setzen sich für eine noch engere Kooperation ein. Bei einem ersten gemeinsamen Themenabend haben sie sich mit Eltern und Lehrern über Schulsozialarbeit informiert.

 Haupt- und Realschule Morbach wollen enger zusammenarbeiten: Dies demonstrieren die Rektoren der Realschule, Wolfgang Fink (rechts), und der Hauptschule, Thomas Koschant (links), mit den Schulsozialarbeiterinnen Kerstin Kettern, Morbach, und Nadine Werner, Bernkastel-Kues, (2. und 3. von rechts) sowie mit Eltern und Fördervereins-Aktiven beider Schulen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Haupt- und Realschule Morbach wollen enger zusammenarbeiten: Dies demonstrieren die Rektoren der Realschule, Wolfgang Fink (rechts), und der Hauptschule, Thomas Koschant (links), mit den Schulsozialarbeiterinnen Kerstin Kettern, Morbach, und Nadine Werner, Bernkastel-Kues, (2. und 3. von rechts) sowie mit Eltern und Fördervereins-Aktiven beider Schulen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Morbach. (urs) Zweifel sind nach zweistündiger Gesprächsrunde ausgeräumt: Schulsozialarbeit ist eine sinnvolle Sache, sind sich die Teilnehmer der Morbacher Sophie-Scholl-Realschule und der Hauptschule Kurfürst Balduin einig. Doch warum wird sie bisher nur an den Hauptschulen im Land angeboten, fragt eine Zuhörerin: "Ist das eine politische Entscheidung?" Ihrer Sichtweise, dass es gut wäre, das Projekt auf alle Schulen auszuweiten, schließen sich beide Schulleiter, Wolfgang Fink (Realschule) und Thomas Koschant (Hauptschule), an. Rund 20 Personen lauschen den Ausführungen von Kerstin Kettern und Nadine Werner. Kettern ist seit diesem Schuljahr Schulsozialarbeiterin an der Morbacher Hauptschule, Werner im dritten Jahr an der Hauptschule Bernkastel-Kues. Die beiden haben ihre Schwerpunkte umrissen - Gewaltprävention und die Beratung von Schülern, Eltern, Lehrern und Schulleitung. Mit dem Miteinander dieser Beteiligten steht und fällt demnach der Erfolg der Schulsozialarbeit. "Es ist Aufgabe von uns allen", hebt Werner hervor. "Sonst läuft Schulsozialarbeit einfach nicht", warnt sie, diese als "Feuerwehrfunktion" zu sehen. Ziel sei nicht, "die bösen Buben" im Nu einzugliedern. So etwas sei ein langwieriger Prozess, verweist sie auf die Schweigepflicht, der Schulsozialarbeiter unterliegen. Von welch zentraler Bedeutung es ist, dass alle "immer wieder ins gleiche Horn stoßen", wie es eine Zuhörerin formuliert, führt Werner an einem Beispiel vor Augen. Es sei ein Unterschied, ob Eltern oder Pädagogen einem Schüler sagten, mit dem Piercing habe er keine Chance beim Vorstellungsgespräch, oder ob das ein Firmenchef tue. In Morbach hat Kettern bereits damit begonnen, bei den Schülern für Angebote wie Streitschlichter zu werben. "Man kann Konflikte nicht vermeiden - aber man kann lernen, damit umzugehen", will sie vermitteln. Ganz oben stehen zudem Themen wie Gewaltprävention, Bewerbertraining, oder das Einbinden von Schülern als Multiplikatoren in der Sucht-Vorbeugung. Die halbjährlich geplanten gemeinsamen Themen-Abende sollen Fragen aufgreifen, die Eltern beider Schulen interessieren.

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