Allein auf weiter Flur?

MORBACH. Am 10. April wählen die Bürger der Einheitsgemeinde Morbach ihren Bürgermeister. Momentan sieht es nicht nach einem spannenden Wahlkrimi aus. Bislang ist kein Herausforderer von Amtsinhaber Gregor Eibes in Sicht. Bis 28. Februar können mögliche Kandidaten noch ihre Bewerbung abgeben.

Eines dürfte so gut wie sicher sein: So spannend wie vor acht Jahren wird die Bürgermeister-Wahl 2005 in Morbach nicht. Damals rangen vier Kandidaten um die Gunst der Wähler, als Erwin Lieser nach 20 Jahren den Chef-Sessel im Morbacher Rathaus für einen Nachfolger frei machte. Diesmal dürften es weniger werden. Ob Amtsinhaber Gregor Eibes überhaupt einen Herausforderer haben wird, ist derzeit noch völlig offen.Eibes tritt als Einzelkandidat an

Bis dato liegen dem Morbacher Rathaus keinerlei Bewerbungen vor. Auch der amtierende Rathaus-Chef hat seine Unterlagen noch nicht abgegeben. "Aber ich werde es noch tun", versichert er. Er will auch in der nächsten Amtsperiode wieder die Geschicke der Einheitsgemeinde lenken. Obwohl CDU-Mitglied, geht er als Einzelkandidat ins Rennen. Das hatte der 45-Jährige 1995 ebenso gehalten, war allerdings auch von der Freien Wählergemeinschaft Morbach (FWM) unterstützt worden. Dass er diesmal zudem auch die Rückendeckung der Christdemokraten bekommt, steht noch nicht definitiv fest, kann allerdings als fast sicher vorausgesetzt werden. Heribert Knob, Fraktionsvorsitzender der CDU im Gemeinderat, geht davon aus, dass seine Partei Eibes unterstützt. Endgültig entschieden wird dies am 9. März auf einer Mitgliederversammlung. "Wir waren mit seinen Leistungen in den acht Jahren mehr als zufrieden", erklärt Knob dem TV . Der Partei gefalle, "wie er sein Amt führt und auch Probleme angeht und sie zu lösen versucht". Auch wenn der Amtsinhaber das CDU-Parteibuch besitzt, sind diese Äußerungen nicht selbstverständlich. Denn vor acht Jahren hatte sich der CDU-Gemeindeverband auf einen anderen Kandidaten verständigt. Doch der damalige CDU-Kandidat Gerhard Budde erlitt bei der Wahl Schiffbruch. "Nach einer gewissen Zurückhaltung beiderseits" habe es eine gedeihliche Zusammenarbeit gegeben. Im vergangenen Jahr stand Eibes auch auf der CDU-Liste für den Kreistag.Herausforderer aus den Reihen der SPD denkbar

Auch bei der FWM ist man nicht auf der Suche nach einem neuen Mann oder einer neuen Frau. "Die Mitglieder sollen entscheiden", erklärt Achim Zender, stellvertretender Vorsitzender der FWM. Die entscheidende Versammlung ist am 7. März. Dennoch geht Zender klar davon aus, dass die FWM den "alten, neuen Kandidaten unterstützt". Denn: "Wir haben vor acht Jahren bereits auf das richtige Pferd gesetzt." Positive Töne auch bei den Liberalen. Die FDP finde die erneute Kandidatur von Eibes richtig, versichert Frank Klein, der die FDP im Gemeinderat vertritt. Der Bürgermeister sei überparteilich und sachlich an die Arbeit herangegangen. Das wünsche man sich auch in Zukunft. Seine Partei werde ihn deshalb unterstützen. Spannend dagegen macht es die SPD. Dort hält man sich derzeit noch bedeckt. Der Ortsverein Morbach hat sich noch nicht festgelegt. Ob die Sozialdemokraten mit einem eigenen Vorschlag in die Wahl gehen, ist noch offen, erklärten die stellvertretenden Vorsitzenden des Ortsvereins, Brigitte Heintel und Roland Ehses, nach einer Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins. "Bis zum 25. Februar geben wir keine Stellungnahme zu diesem Punkt ab", macht auch Marcus Heintel, der Vorsitzende des Ortsvereins, deutlich. Möglicherweise zaubert die SPD bis dahin noch einen Herausforderer aus dem Hut. Keinen eigenen Kandidaten schickt die Fraktionsgemeinschaft Grüne Liste ins Rennen, die erst seit vergangenem Jahr im Rat vertreten ist. "Wir sind noch zu neu in der Morbacher Kommunalpolitik", nennt Uwe Andretta als Grund. Den Amtsinhaber zu unterstützen, kommt für ihn allerdings schon allein wegen der unterschiedlichen Auffassungen zur Erweiterung des Flughafens Hahn nicht in Frage. Ob die Wähler eine Alternative zu Gregor Eibes haben werden, entscheiden nicht nur die Parteien. Natürlich können noch Einzelpersonen ihren Hut in den Ring werfen. Sie benötigen dann allerdings 80 Unterstützungsunterschriften. Letzte Klarheit darüber, wie die Stimmzettel am 10. April aussehen werden, gibt es am 28. Februar. An dem Tag läuft um 18 Uhr die Bewerbungsfrist ab. Eine eventuelle Stichwahl ist für den 24. April vorgesehen. Die offizielle Amtszeit des amtierenden Bürgermeisters endet am 31. Oktober.

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