Alles auf einer Ebene

Bei der jüngsten Ratssitzung in Malborn befassten sich die Ratsmitglieder mit der inzwischen vierten Planungsvariante für den Kindergarten. Sie sieht einen ebenerdigen Anbau plus Dacherneuerung vor. Dieses Vorhaben soll nun auch zum Tragen kommen.

Malborn. (iro) Eigentlich wollte der Malborner Gemeinderat die Arbeiten für die Sanierung und Erweiterung des Kindergartens bereits Ende März vergeben haben. Das Vorhaben war bereits ausgeschrieben. Doch daraus wurde nichts. Damals entschloss man sich vielmehr, die Planungen zu überdenken. Den Raumbedarf für die Kinder unter drei Jahren, die künftig ebenfalls in Malborn betreut werden sollen, unterm Dach zu schaffen, das erschien den Ratsmitgliedern mit einem entscheidenden Nachteil versehen. Es sei nicht besonders sinnvoll, in der Kinderbetreuung auf zwei Ebenen zu arbeiten. Der neue Auftrag ging an das Planungsbüro Jakobs-Thomas-Fuchs: Es sollte geprüft werden, die Räume ebenerdig anzubauen. An der Planung für die Dachsanierung wurde nicht gerüttelt. Diese ist dringend erforderlich. Da ist man sich im Rat einig. Wegen der für Mittelgebirgslandschaften wenig sinnvollen Entwässerungskonstruktion und fehlendem Überstand bereitet das Dach immer wieder Probleme. "Wenn sich Eis und Schnee in der Dachrinne stauen, hat es bereits in die Räume hereingetropft", schildert die Ortsbürgermeisterin Gabriele Neurohr. Auf Dauer ist das kein tragbarer Zustand, findet nicht nur sie. Das alte Welleternit-Dach soll einem mit Sandwich-Elementen und Wärmeschutz weichen, inklusive Dachüberstand. Das neue Dach inklusive Altbausanierung veranschlagten die Planer mit 360 000 Euro. Vermeintlich billigere Lösung kann teuer werden

Etwa 158 000 Euro soll der ebenerdige Anbau kosten, in dem ein Ruheraum für Wickelkinder, ein Förderraum, ein Werkraum sowie ein Schulkindzimmer untergebracht werden sollen. Letzteres soll auch in Zukunft ermöglichen, dass für Schulkinder dort eine Hausaufgabenbetreuung angeboten wird. Zu den Baukosten von insgesamt 1518 000 Euro kommen weitere 15 000 Euro für die Außenlagen hinzu. Planer Dieter Fuchs stellte eine vermeintlich billigere Lösung vor. Man könne das Dach sanieren statt erneuern, die Bestandteile des Gebälks überprüfen und die schadhaften Hölzer austauschen. Doch er riet davon ab. Diese Vorgehensweise würde eine neue statische Berechnung erfordern. Spätestens seit dem Einbruch der Halle in Bad Reichenhall seien die Anforderungen an die Tragfähigkeit stark angestiegen. Die auf den ersten Blick preiswertere Lösung könne teuer werden. Einstimmig entschieden sich die Kommunalpolitiker für das neue Dach und den ebenerdigen Anbau. Einen Zuschuss hat der Landkreis Bernkastel-Wittlich bereits in Aussicht gestellt. Allerdings sei es möglich, aufgrund von höheren Kosten einen erneuten oder ergänzenden Zuschussantrag zu stellen, informierte Neurohr. Auf jeden Fall sei ein Nachtragshaushalt nötig, weil im aktuellen Haushaltsplan lediglich 400 000 Euro eingestellt sind. Der Zeitplan für die Sanierung hat sich durch die Denkpause verzögert: Voraussichtlich kann das Dach im August und September gemacht werden. In dieser Zeit müssen die 45 Kinder in die Steinkopfhalle ausweichen.

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