Alles bleibt so wie bisher
Die Umwandlung der Regionalen Schule Thalfang in eine "Realschule Plus" wird für Lehrer und Schüler kaum Änderungen mit sich bringen. Abgesehen von den anstehenden Sanierungsarbeiten, die nun schnellstmöglich über die Bühne gehen sollen.
Thalfang. Landesweit arbeiten Haupt- und Realschulen mit Hochdruck an Konzepten, um als Integrierte Gesamtschule oder Realschule Plus durchstarten zu können. An der Regionalen Schule Thalfang ist von der Schulstrukturreform-Hektik jedoch nichts zu spüren. Denn für Regionale Schulen (siehe Extra) gilt eine Sonderregelung. Das Gesetz sei zwar noch nicht verabschiedet, räumt Eveline Dziendziol ein.
Die Landtags-Debatten stünden erst im Dezember an, sagt die Pressesprecherin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier. Doch geplant sei - und das werde wohl auch so umgesetzt - zum 1. August 2009 alle Regionalen Schulen umzuwandeln in Realschulen Plus (R+). Also auch unabhängig von einer Mindest-Schülerzahl, wie sie ansonsten vorgeschrieben ist.
Für den Schulträger Verbandsgemeinde (VG) wird sich laut Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo wohl nichts ändern. Er gehe davon aus, dass die VG Träger bleibe. In Sachen Sanierung werde am Konzept des beauftragten Kompetenzteams festgehalten. Die Sanierung solle "schnellstmöglich über die Bühne gehen."
Die Regionale Schule selbst arbeitet derweil an der Weiterentwicklung ihrer Konzepte. Allerdings ohne Druck. Denn die künftige R+ kann den bedeutsamen Änderungen gelassen entgegen sehen. Das künftige System sei an den Regionalen Schulen bereits umgesetzt, es sei identisch, begründet Sabine Becker, seit gut einem Jahr Rektorin.
Die Regionalen Schulen seien das Vorbild für R+. Andere Schulen müssten hingegen erst noch "zusammen kommen", was einfach seine Zeit brauche. Die Lehrer der derzeit rund 220 Schüler in Thalfang arbeiteten bereits seit 1999 zusammen: "Und das klappt sehr gut." Ein weiterer Vorteil sei die Erfahrung wie etwa beim Differenzieren in den Klassenstufen Fünf und Sechs.
Umwandlung ist nur Umbenennung
Die anstehende "Umwandlung" der Schule sieht Becker daher als reine "Umbenennung". Möglicherweise gebe es Änderungen bei den Wahlpflichtfächern. Festgehalten werde jedoch an Organisation und Schulleitung, die an neu zu gründenden Schulen neu ausgeschrieben wird.
Da die mit den fünften Klassen startende Schulstrukturreform bis 2013 umgesetzt sein soll, gilt Beckers Augenmerk der Entwicklung der Schülerströme. Schließlich werde es auch in Hermeskeil eine R+ geben - allerdings eine mit weit mehr als 1000 Schülern. Becker sieht das jedoch als Chance. "Wir wissen, dass wir eine gute Schule sind, und wir haben auch Erfolge."
Die öffentlich diskutierte Kooperation mit der künftigen R+ im 20 Kilometer entfernten Neumagen-Dhron hatte die Rektorin als schwierig eingeschätzt. "Ein Drittel unserer Schüler kommt aus der VG Hermeskeil", begründet Becker. Ähnlich wie in Neumagen-Dhron, wo jeder dritte Schüler in der VG Schweich wohnt.
EXTRA
Regionale Schule/Strukturreform: Nach einer Testphase sind die Regionalen Schulen in Rheinland-Pfalz (RLP) seit Februar 1997 Regelschulen. Sie bieten eine "Berufsreife" (nach der 9. Klasse) und die "Mittlere Reife" (nach der 10. Klasse) an.Die Kombination von Haupt- und Realschulen bietet den Vorteil einer Leistungsdifferenzierung ab der 7. Klasse. Mit der neuen Schulstruktur - entfallende Hauptschulen, dafür Realschulen Plus und mehr Integrierte Gesamtschulen (mit gymnasialem Zweig) - will das Bildungsministerium Chancengleichheit und Durchlässigkeit fördern. Mit Blick auf den demografischen Wandel soll die "Schullandschaft zukunftssicher und regionalbezogen" gestaltet werden. (urs)
