Alles dreht sich ums Rad

Hinter den Kulissen im Hunsrücker Holzmuseum wird eifrig gearbeitet. Das Leitungsteam, unterstützt von externen Fachleuten, bereitet eine neue Sonderausstellung vor. Diesmal soll sich alles rund um Rad und Wagen drehen. Die Museumsmacher sind noch auf der Suche nach Exponaten.

Weiperath. (iro) Aus der Sicht von Annette Eiden-Schuh, Leiterin des Morbacher Hunsrückvereins, ist das Rad weit mehr als ein Alltagsgegenstand. "Es spielt eine bedeutende Rolle in der Menschheitsgeschichte", ist sie überzeugt. Die Erfindung habe die Kultur entscheidend vorangetrieben. Das war der Grund dafür, das Rad in den Mittelpunkt einer Ausstellung des Hunsrücker Holzmuseums zu stellen. Aus dieser Überzeugung heraus ist der etwas hölzerne Titel der Ausstellung "Rota - Bewegt die Kultur" entstanden. "Rota" ist der lateinische Begriff für Rad.

Zunächst soll es um Rad und Wagen in der Geschichte gehen. Die Ausstellungsbesucher können einen Blick in die Stellmacherwerkstatt und in die Schmiede werfen. Denn beide Handwerke wurden in der Hunsrücker Geschichte zur Herstellung von Rädern gebraucht. Gezeigt werden sollen die unterschiedlichsten Fahrzeuge, an denen Räder zum Einsatz kamen - vom Langholzwagen, der Stammkarre bis hin zu kleinen Handwagen, die heute noch auf Umzügen zur Geltung kommen. Nicht fehlen darf der traditionell von Vieh gezogene Ackerwagen. "Er ist quasi der LKW der vergangenen Jahrhunderte", sagt Eiden-Schuh. Natürlich sollen auch Bräuche nicht fehlen, zum Beispiel das "Schleifen" mit Ackerrad und Sense beim Polterabend.

Neben der Dauerausstellung laden die Museumsmacher jedes Jahr zu einer Sonderausstellung ein, in manchen Jahren waren es sogar zwei. Denn das Museum existiert seit neun Jahren, Ausstellungen waren es bereits elf. Wie in früheren Jahren wird die Bevölkerung gebeten, auch diesmal das Museum zu unterstützen. Möglicherweise hat jemand noch ein besonders schönes Exemplar eines Wagens in der Scheune. Auch an Fotos ist man im Holzmuseum interessiert.

Museum wird komplett ehrenamtlich betrieben



Doch auch grundsätzlich freut sich das Leitungsteam mit Michael Pinter, Hubert Brück, Peter Schmitt, Karl-Heinz Bernardy, Catharina Hackethal und Annette Eiden-Schuh über Verstärkung. Zwar ist die Gemeinde Morbach Träger der Einrichtung, betrieben wird sie allerdings komplett ehrenamtlich vom Morbacher Hunsrückverein. Ob an der Kasse, im Café-Bereich oder als Handwerker, insgesamt helfen 90 Freiwillige in den unterschiedlichsten Bereichen mit. Laut Eiden-Schuh waren es schon mal 100. Aber man habe inzwischen einige durch Krankheit oder Tod verloren.

Wer sich gern ehrenamtlich engagieren oder ein Exponat zur Ausstellung beisteuern möchte, wird gebeten, sich an Michael Pinter, Telefon 06533/3159, zu wenden.

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