Alles für die Katz'

Generationswechsel, neuer Vorstand und neuer Name: Ruth Genheimer aus Bernkastel-Kues hat die Führung der Tierhilfe Thalfang von Lieselotte Bunkherr übernommen. Der Verein hat sich zudem einen neuen Namen gegeben: "Tierhilfe Mittelmosel-Hunsrück".

 Generationswechsel im Vorstand der Tierhilfe: Lieselotte Bunkherr (links) und ihre Nachfolgerin im Amt der Vorsitzenden, Ruth Genheimer, mit einem ihrer vielen Schützlinge. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Generationswechsel im Vorstand der Tierhilfe: Lieselotte Bunkherr (links) und ihre Nachfolgerin im Amt der Vorsitzenden, Ruth Genheimer, mit einem ihrer vielen Schützlinge. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Deuselbach. "Ich habe jährlich etwa 100 Katzen eingefangen, kastrieren lassen und versucht möglichst viele dieser Tiere wieder zu vermitteln", erklärt die scheidende Vorsitzende der Tierhilfe Thalfang, Lieselotte Bunkherr, die den Verein seit seiner Gründung 1997 geleitet hat. Ständig hat Bunkherr heimatlos gewordene Tiere in ihrem Haus in Deuselbach in Pflege. Ruth Genheimer, die nun neue Vorsitzende wird, und ihre Schwester Jutta Neises sind zwar eine große Hilfe, doch: "Ohne Tierheim wird es auf Dauer nicht gehen." Alle Einrichtungen dieser Art ringsum seien hoffnungslos überfüllt und würden nur noch Notfälle aufnehmen, beklagen die Helferinnen Genheimer und Neises.Dass die Aktiven alle sehr weit voneinander entfernt wohnen, erschwert die Arbeit zusätzlich. "Ich bin dennoch zuversichtlich, dass es die neue Vorstandsgeneration schafft, sich gut für die Tiere einzusetzen", sagt die bald 68-jährige "Katzenmutter". Seit 1996 habe sie keinen Urlaub mehr gemacht und in den letzten fünf Jahren 100 000 Kilometer mit dem Auto zurückgelegt, alles für die Katz' - deswegen möchte sie nicht mehr als Vorsitzende kandidieren. Vom frühen Morgen bis in den späten Abend seien Anrufe von Leuten gekommen, die streunende Katzen gesehen haben. Sie wolle zwar weiter für die Tiere da sein, aber ohne organisatorische Aufgaben. Herb ist Bunkherrs Kritik an der mangelnden Regelung des Problems: Wenn jemand seine Katze vernachlässigt und das Tier vor Hunger oder Kälte in ein fremdes Haus geht, sei das anscheinend immer noch ,Privatsache' der Betroffenen. Tragende Katzen würden ausgesetzt, Tiere bei Umzug einfach zurückgelassen. "Viele beschweren sich, keiner ist zuständig", so die Erfahrung der Tierschützerin. "Ordnungsämter, Ortsvorsteher und Veterinäre müssen sich diesem Problem stellen", lautet ihre Forderung.Die neue Vorsitzende Ruth Genheimer will die Arbeit der Gründungsvorsitzenden fortsetzen. Für die Vermittlung soll jetzt auch das Internet verstärkt eingesetzt werden. Die Mitglieder haben dem Verein zudem den Namen "Tierhilfe Mittelmosel-Hunsrück" gegeben, weil sie in fünf Landkreisen aktiv sind.EXTRA

Die Tierhilfe bittet um Spenden, gerne auch in Form von Katzenfutter. Dringend gebraucht werden neue Mitglieder und vor allem Aktive, die viel Zeit für verlassene Tiere mitbringen. Weitere Informationen gibt es unter www.tierhilfethalfang.de und unter Telefon 06531/8791. (doth)

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