Alte Kirche ist das Sorgenkind

Hinzerath will in das Programm Schwerpunktförderung für Innenortsentwicklung aufgenommen werden. Neben der Außensanierung des Bürgerhauses drängt vor allem die des maroden Turms der alten Dorfkirche.

Hinzerath. (urs) Kreativität hat Hinzerath in den vergangenen Monaten bewiesen. Nicht nur, dass neuerdings mitten im Dorf eine bunte Tafel den "Ort am Zug" vorstellt. Eine pfiffige Lösung hat sich auch für einen Platz gefunden, der durch den Abriss eines alten Hauses entstanden ist. Nach Vorschlägen zweier ortsansässiger Künstler laden dort nun Sitzgruppen mit handgefertigten Figuren zur Rast ein. Der Vorteil dieser Gestaltung ist, dass das Grundstück für einen etwaigen Kaufinteressenten schnell geräumt werden könnte. "Der Platz ist heute ein Blickfang und erhält von allen objektiven Betrachtern stets positive Zustimmung": Mit diesen Worten hebt Ortsvorsteher Hermann Moseler die unentgeltliche Platzgestaltung hervor.

Endlich kein Ärgernis mehr ist der Zugang zum Bürgerhaus. Der Asphaltbelag war brüchig und zur Stolperfalle geworden. Während die Neugestaltung einige Zeit in Anspruch nahm, ist die Entscheidung für eine Pelletheizung fürs Bürgerhaus kurzfristig gefallen. Die Ölheizung von 1985 hatte wegen häufiger Störungen und des hohen Verbrauchs den Haushalt belastet. Eine längere Vorlaufzeit war für den Jugendraum nötig. Vor einigen Monaten hat der Nachwuchs aber einziehen können in den Raum, der im Bürgerhaus ausgebaut wurde und für den Ratsmitglieder und Jugendliche mit angepackt haben.

Noch längst nicht spruchreif ist indes die Sanierung des Turms und des Innenraums der alten Kirche. Die jüngste Außenrenovierung, bei der das Dach teils neu gedeckt worden war, liegt 15 Jahre zurück. Wegen der damaligen Aussparung des Glockenturmes drängt laut Moseler nun die Sanierung dieses "sehr maroden" Gebäudeteils. Der Ortsbeirat habe sich vorgenommen, "dieses Kleinod für die Gemeinde zu erhalten". Bisherige Versuche seien aber an der "ablehnenden Haltung der örtlichen Kirchenleitung" gescheitert.

Hinzerath will Dorfstruktur erhalten

 Den Platz neben der Dorfkirche zieren mittlerweile handgefertigte Figuren, nun möchte Hinzerath auch das Gotteshaus selbst (rechts) sanieren. Fotos: Ursula Schmieder (1), Ortsgemeinde (1)

Den Platz neben der Dorfkirche zieren mittlerweile handgefertigte Figuren, nun möchte Hinzerath auch das Gotteshaus selbst (rechts) sanieren. Fotos: Ursula Schmieder (1), Ortsgemeinde (1)



Abgesehen von diesem Herzenswunsch strebt Hinzerath für die Zukunft eine Ortskernsanierung an. Zielvorgabe ist laut Moseler die Erhaltung der Dorfstruktur. Im Rahmen der Dorferneuerung sollten seit längerem leer stehende oder nicht vermittelbare Häuser aufgekauft und als Ersatz für Neubaugebietsflächen angeboten werden. Ein Problem seien jedoch die dafür erforderlichen Investitionen, aber auch die Tatsache, dass die Eigentümer oft nicht verkaufen wollen.

Dringend notwendig wäre nach Ansicht Moselers zudem die Außensanierung des Bürgerhauses, dessen Verputz rissig und dessen Holzfensterrahmen spröde seien. Nachdem der Ortsbeirat 2005 erfolglos auf die Renovierung gedrängt hatte, strebt er nun die Aufnahme in das Programm Schwerpunktförderung für Innenortsentwicklung an.

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