Alte Märsche und moderne Melodien

BÜDLICH-BREIT. (jolo) Im Frühling ist es gang und gäbe, dass landauf und -ab Konzerte stattfinden. Ins Breiter Gemeindehaus lud jetzt der Musikverein Harmonie Büdlich-Breit zu einem solchen musikalischen Abend ein. Das Orchester brachte im Bürgertreffpunkt eine Kostprobe seines Sommerprogramms zu Gehör.

Wenn er den Taktstock hebt - und das macht er schon seit gut 30 Jahren -, dann ist er in einer anderen Welt. Und seine Musikerinnen und Musiker von der Harmonie Büdlich-Breit begleiten ihren Neumagener Dirigenten Hans Erwin Bastgen gerne dort hin. In diese ureigene Musikwelt wurden jetzt auch die Besucher des Frühlingskonzerts entführt - und das bei freiem Eintritt. Eröffnet wurde das Klangerlebnis mit einem Marsch, der das abendliche Zusammensein dokumentierte: "In Harmonie vereint". Die Vision, die Hans Erwin Bastgen, der erklärend durchs Programm führte, vor einigen Monaten hatte, setzte er mit seinen Musikern musikalisch in der Melodie "Vision in Dur" in Szene. Seit 1956 bereichert der Musikverein das kulturelle Gemeinschaftsleben der Dörfer Büdlich und Breit. Der musikalische Weg des Hunsrücker Musikvereins war jedoch nicht immer einfach. Anfang der 70er Jahre war es vorerst mit der Begeisterung vorbei. Man ging eine musikalische Kooperation mit dem MV Thalfang ein, die zehn Jahre währen sollte. Erst 1982 wurde der Büdlich-Breiter Musikverein wieder selbstständig. Heute spielen 45 Aktive im Orchester mit. Überwiegend spielt der Klangkörper leichte, beschwingte Musik. Doch er traut sich ebenfalls an schwierige Melodien heran. An diesem Frühlingsabend widmeten sich die Musikanten dem italienischen Komponisten Giuseppe Verdi, dem Mann mit dem goldenen Händchen. Die dörflichen Kulturbotschafter spielten einige seiner wunderschönen Melodien in einem Potpourri. Das später dargebotene "Midnight Dancer" war dann der krasse Gegensatz. Den ersten Konzertteil beschlossen die Musiker mit dem Europa-Marsch. Mit ,,Des Jägers Abschied" und den Solotrompetern Martin Peter Jung und Martin Paulus begann Teil zwei. Als nächste Melodie folgte "Gloria", ein Stück, das mit seinem Solo für drei Trompeten die Zuhörer beeindruckte.25 Proben bis zum großen Auftritt

25 Proben - davon einige für die Register - und ein schweißtreibendes Probenwochenende mussten herhalten, damit das Sommerprogramm stand. Dafür bedankte sich der musikalische Leiter bei seinen Aktiven. Und trotz alledem stellte er am Konzertabend ein paar Ungereimtheiten fest, die er aber auf die Nervosität der Laienmusiker schob und das Orchester nicht von seiner Spiellaune abhielt. Es hatte noch einige Kostproben seines Könnens drauf. Beispielsweise altbekannte Weisen, die im modernen Rhythmus im Stil von James Last geschrieben sind. Es folgte "Happy Polka". Leicht ging es weiter mit "Junkers Kneipe" und nach dem "Laridah-Marsch" wollte der Applaus nicht enden. Was das bedeutete, war den Aktiven schnell klar. Oder mit einem Kollegen zu sprechen, der früher mit Bastgen Tanzmusik spielte: "Applaus ist das Brot des Künstlers - nun macht em noch e Schmeer" Als stimmungsvolle Zugabe wurden deshalb dem Publikum die "Alten Kameraden" aufs Brot geschmiert.

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