Am Erbeskopf geht's bald hoch hinaus

Am Erbeskopf soll schon bald ein Hochseilgarten entstehen. Eine Bauvoranfrage der Firma Sport Gottlieb aus Idar-Oberstein wurde bereits positiv beschieden. Das wurde am Rande der Sitzung des Zweckverbands Erbeskopf am Montagabend bekannt.

Erbeskopf. Dem Ganzjahresangebot am Erbeskopf soll schon bald ein weiteres Mosaik stück hinzugefügt werden. Die Firma Sport Gottlieb aus Idar-Oberstein will nach Angaben von Hans-Dieter Dellwo am Fuß des Erbeskopfs auf 1,3 Hektar Fläche einen Hochseilgarten errichten. Eine entsprechende Bauvoranfrage sei bereits positiv beschieden, sagte der Zweckverbandsvorsteher und Verbandsgemeinde-Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo am Rande einer Sitzung des Zweckverbands Wintersport, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf am Montagabend im Hunsrückhaus. Jetzt könne es an die Details gehen. Geplant seien in einem Waldstück unterhalb der Mittelschneise drei verschiedene Abschnitte: einer für Kinder, einer für Erwachsene und einer für Managerschulungen. Ein Beschluss wurde nicht gefasst.In der Sitzung, die kaum eine Stunde dauerte, ging es hauptsächlich um den Etat 2008. Für das laufende Jahr geht der Zweckverband von Einnahmen in Höhe von 591 000 Euro aus. Die Ausgaben werden auf 631 800 Euro angesetzt. Das ergibt einen aktuellen Fehlbedarf von 40 800 Euro. Einnahmen und Ausgaben im Vermögenshaushalt belaufen sich auf 57 000 Euro. Der Fehlbetrag von 2006 wird durch eine Anhebung der Verbandsumlage von 200 100 auf 234 700 Euro ausgeglichen. Sie wird auf die Mitglieder nach einem festgelegten Schlüssel verteilt. Den Löwenanteil tragen die Verbandsgemeinde Thalfang (42 Prozent), die Einheitsgemeinde Morbach und der Landkreis Bernkastel-Wittlich zu je 25 Prozent.Der Zuschussbedarf für den Wintersport liegt bei 101 000 Euro, fürs Hunsrückhaus werden knapp 140 000 Euro prognostiziert. In diese Kalkulation fließt eine Kostenerstattung von rund 25 000 Euro im Zusammenhang mit dem geplanten Umzug der Hunsrück-Touristik GmbH an den Flughafen Frankfurt-Hahn ein.Ohne Diskussion wurde der Antrag von Hubert Schu aus Thalfang, den Einsatz von Schneekanonen aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen sofort einzustellen, einstimmig abgelehnt. Die Organisation des Wintersportbetriebs soll nach seinem Vorschlag einem Verein übertragen werden. Schu beantragte auch ein Konzept für einen naturverträglichen Ganzjahres-Wandertourismus inklusive Skiwandern. Das Hunsrückhaus solle als Institut einer Hochschule oder ähnlichen Einrichtung wie dem Umweltcampus Birkenfeld zugeordnet werden. Die Stimme Schus wurde nicht gezählt, weil die Vertreter der einzelnen Gebietskörperschaften nur zusammen gewertet werden. Meinung Mehr Transparenz Die Zweckverbandsmitglieder entschieden am Montagabend in kürzester Zeit über einen Gesamthaushalt von knapp 690 000 Euro, einem wachsenden Fehlbedarf und eine Gesamtverschuldung von 840 000 Euro, ohne darüber zu debattieren. Auch zum Antrag von Hubert Schu gab es nur eine Wortmeldung. Wenn Kommunalpolitiker anderer Couleurs nicht gern mit Vertretern der FWG diskutieren, ist das eine Sache. Sie müssen sich aber schon fragen lassen, warum sie der Öffentlichkeit nicht erklären, weshalb sie welche Entscheidungen für notwendig halten. Der Hochseilgarten wurde ebenso wenig diskutiert wie die Tatsache, dass der Zweckverbandsvorsteher im Dezember den Weg für einen Umzug der Hunsrück-Touristik freigemacht hatte. Für die Tatsache, dass man an der Kunstschnee-Produktion für die Skipisten festhalten will, gibt es sicher gute Gründe. Die Bürger, die dafür bezahlen, sollten sie auch erfahren. i.rosenschild@volksfreund.de

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