Auch in Horath soll die Welt ein bisschen besser werden

HORATH. (urs) Nur drei Tage haben Horather Jugendliche am 7. Oktober Zeit, in ihrem Heimatort ein soziales Projekt auf die Beine zu stellen. Auch anderswo sehen junge Leute der 72-Stunden-Aktion mit Spannung entgegen.

Der Tag X rückt immer näher. Doch erst übermorgen, am 7. Oktober, kurz nach 17 Uhr, wird feststehen, welche Aufgaben sich der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) für die Aktion "72 Stunden" (der TV berichtete) ausgedacht hat. Bei der Jugendgruppe Horath ist aber von Nervosität nichts zu spüren. Schließlich machen sich die jungen Leute schon seit Wochen ihre Gedanken und sind auf einiges vorbereitet. Und das, obwohl die sechs Mädchen und vier Jungen im Alter von elf bis 15 Jahren gar nicht wissen, was konkret auf sie zukommt. Klar ist nur, dass sie innerhalb von drei Tagen ein soziales Projekt in ihrem Dorf realisieren müssen. Und das Ziel der Aktion, an der im Südwesten Deutschlands 22 000 Jugendliche aus fünf Bistümern teilnehmen: "die Welt ein bisschen besser zu machen".Hoffentlich muss es kein Hubschrauberlandeplatz sein

Ob es nun darum geht, einen Kindergarten zu renovieren, einen Spielplatz zu bauen oder ein Fest für Kranke zu organisieren, ist jedoch ungewiss. "Meine Ängste sind, dass wir einen Hubschrauberlandeplatz bauen müssen", gesteht Sarah Loch, die mit Verena Steffes die Jugendgruppe betreut. Was sie in einem solchen Fall im Detail zu tun hätten, wissen die beiden allerdings ebenso wenig wie ihre Schützlinge. Dessen ungeachtet sind aber allgemeine Vorkehrungen, wie ein Flyer, der alle Bürger informiert und zur Unterstützung ermuntert, bereits getroffen. Daneben gab es erste Gespräche mit Eltern oder im Familien- und Bekanntenkreis. "Wir haben gefragt, was die helfen können", berichtet Meike. Mit der Folge, dass die Versorgung mit Essen und Getränken an allen Tagen gesichert ist und sie eine Flutlichtanlage bekommen, für den Fall, dass sie in der Dunkelheit aktiv werden müssen. Parallel dazu haben sie in Gedanken das ganze Dorf abgeklappert und sich laut Katharina "die Leute, die Schreiner sind, Bagger fahren oder malen können", vorgemerkt. Doch die Jugendlichen bringen ebenso eigenes Wissen und Fertigkeiten mit ein. So haben Anna, Katharina und Meike, die auch einen DLRG-Schein aufweisen können, vor einiger Zeit mit Melanie einen Erste-Hilfe-Kurs besucht. Kenntnisse, die für die Jugend-Feuerwehrleute Michael, Nicolas, Katrin und Alexander ebenfalls nicht neu sind. "Wir lernen das auch", bestätigt Michael und berichtet von einer 24-Stunden-Übung, in der neben dem Löschen das Bergen von Puppen auf dem Programm stand. Außerdem verstehen sich die jungen Leute auf den Umgang mit Hammer und Nagel. Aufgaben, wie das "Bauen mit Holz" brauchen sie daher nach Ansicht von Nicolas nicht zu scheuen. Vielleicht werden auch musikalische Kenntnisse gefragt sein. Damit können Anne und vier andere aus ihrer Gruppe aufwarten. Sportliche Herausforderungen könnten Kicker Daniel und zwei Volleyballspielerinnen stemmen.Einziger Lohn ist der schulfreie Freitag

Eine Dokumentation ihrer Aktivitäten wird auf jeden Fall im Internet unter www.72Stunden.de zu sehen sein. "Ich halte das ganze mit der Videokamera fest", kündigt Aktionsgruppenleiterin Verena an. Der einzige "Lohn" für das soziale Engagement ist der schulfreie (für Betreuer: arbeitsfreie) Freitag. Ein weiteres Bonbon steht den Hora-thern mit der geplanten Übernachtung im Jugendraum in Aussicht. Sofern der erste Versuch klappt, könnte laut Verena mehr daraus werden. Weitere Teilnehmer der 72-Stunden-Aktion aus der Region sind der Jugendtreff Haag und die Jugendgruppe Heidenburg.

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