Auf der Autobahn wird's immer enger

Man muss kein Experte sein, um festzustellen, dass der Verkehr auf der A 61 immer dichter wird. Wer täglich pendelt, kann ein Lied davon singen. Der Landesbetrieb Mobilität hat genau Buch geführt. Und die Prognosen lassen keine Besserung erwarten.

 Der Güterverkehr auf der A 61 hat deutlich zugenommen. Auf der rechten Spur reiht sich ein Lastwagen an den anderen – Tendenz steigend. Foto: Werner Dupuis

Der Güterverkehr auf der A 61 hat deutlich zugenommen. Auf der rechten Spur reiht sich ein Lastwagen an den anderen – Tendenz steigend. Foto: Werner Dupuis

Rhein-Hunsrück. Der A 61 drohen langfristig noch mehr Staus. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) prognostiziert, dass bis 2020 im Tagesdurchschnitt 66 000 Fahrzeuge zwischen Rheinböllen und Stromberg unterwegs sind: ein Plus von 15 Prozent. Dabei sind die Zuwachsraten des Flughafens Hahn noch gar nicht berücksichtigt.

Schon jetzt ist die Autobahn in den Stoßzeiten oft genug dicht. Kein Wunder: Seit 1993 hat der Verkehr zwischen den beiden Soonwald-Gemeinden bereits um gut ein Drittel zugenommen. 57 700 Fahrzeuge frequentieren derzeit den knapp zehn Kilometer langen Abschnitt. Vor 15 Jahren waren es "nur" 44 400.

Zwischen Rheinböllen und Laudert ist wieder mehr Platz auf der Asphaltpiste. Rund 44 000 Fahrzeuge sind im Durchschnitt täglich in beiden Richtungen unterwegs: 13 000 weniger als zuvor. Die meisten biegen auf die B 50 ab.

Die Zahlen hat der Landesbetrieb Mobilität ermittelt, der das Verkehrsaufkommen an rund 250 Zählstellen automatisch erfasst. Die Ergebnisse werden jährlich zentral bei der Bundesanstalt für Straßenwesen in Bergisch Gladbach ausgewertet. Im Fünf-Jahres-Rhythmus werden die Daten manuell nachgeprüft.

Jedes fünfte Fahrzeug ist ein Bus oder LKW



Was Pendler nach Rhein-Main und Koblenz kaum verblüffen dürfte, ist der hohe Anteil des Schwerlastverkehrs. Die Brummis reihen sich nicht selten Stoßstange an Stoßstange auf der rechten Spur. Wenn sie zum Überholmanöver ansetzen, kann es schon mal länger dauern. Die nackten Zahlen sprechen für sich: In Höhe Rheinböllen ist jedes fünfte Fahrzeug ein Lastwagen oder ein Bus. Bis zu 12 000 der tonnenschweren Transporter rollen tagtäglich über die Hunsrück-Autobahn - und die Tendenz ist weiter steigend. Bis zum Jahr 2020 werden es nach Schätzungen des LBM mehr als 16 000 sein. Denn das Güteraufkommen legt überproportional zu.

Auf die Bundesstraße 50 rollt wegen des Flughafens Hahn ebenfalls eine gewaltige Blechlawine zu. Eine aktuelle LBM-Studie prognostiziert bis 2020 ein Verkehrsaufkommen auf der B 50 bei Kirchberg von bis zu 45 000 Fahrzeugen, wenn der Flughafen weiter so wächst wie bisher. Der größte Teil geht auf das Konto des Hunsrück-Airports. Ob der vierspurige Ausbau der Bundesstraße 50 lange vorhält, scheint so fraglich.

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