Aufgebrachte Bürger sammeln Unterschriften

Der Abriss der Hirschfelder Mühle und der damit verbundene Neubau eines Wohnhauses bleiben ein Thema, das die Gemüter erhitzt.

 So sah die Hirschfelder Mühle im Sommer 2005 aus. Der nun entstehende Bau stößt bei vielen Bürgern auf Kritik. Foto: privat

So sah die Hirschfelder Mühle im Sommer 2005 aus. Der nun entstehende Bau stößt bei vielen Bürgern auf Kritik. Foto: privat

Horbruch. Eine Unterschriftenliste mit 74 Namen übergab Ulla Krönig am 2. März dem Horbrucher Ortsbürgermeister Klaus Hepp wie auch den Gemeinderatsmitgliedern. Das Ziel: Aufgebrachte Bürger fordern Informationen über die Sachlage zum Abriss und Neubau der Hirschfelder Mühle in einer Einwohnerfragestunde zu Beginn der nächsten Gemeinderatssitzung. Vergeblich, so die Horbrucherin Ulla Krönig, warte man nun seit dem 2. März auf eine Reaktion vonseiten der Ortsgemeindevertretung - was von vielen Horbruchern als sehr befremdlich betrachtet werde und für Verärgerung sorge.Das kann Ortschef Hepp nicht nachvollziehen: Nach der Gemeindeordnung gebe es in Horbruch ohnehin regelmäßig Einwohnerfragestunden; eine Unterschriftenaktion sei überhaupt nicht nötig gewesen. Und die nächste Sitzung des Gemeinderates werde dann folgen, wenn es passt: vermutlich in der 15. Kalenderwoche zwischen dem 7. und 11. April, sofern das Top-Thema der Sitzung, die Haushaltsberatungen, vorbereitet sei. Und das hänge wiederum von der VG-Verwaltung Rhaunen ab. Den "Aktionismus", so Hepps Wortwahl, der Mühlenabriss-Gegner könne er nicht verstehen. Bereits im Frühsommer 2007 sei das Bauvorhaben des Vladimir Didenko Thema im Rat gewesen - in nichtöffentlicher Sitzung. Entschieden wurde zugunsten des Bauherrn: "Diesen Beschluss kommentiere ich nicht."Unterdessen beschäftigten sich Kritiker des Bauwerks anstelle der Mühle mit dem Flächennutzungsplan (eine Art vorbereitender Bauleitplan) der VG Rhaunen, der eine Planzeichnung des Altbachtals im Bereich der Hirschfelder Mühle enthält.Gegner haben Kontakt zum BUND aufgenommen

Darauf ist das Mühlental mit einer unterbrochenen Grünumrandung dargestellt, was laut Legende "Naturpark/Naturschutzgebiet" bedeutet. Für den Bereich Altbachtal wird empfohlen, ein Naturschutzgebiet zu beantragen. Im Kapitel "Biotopschutz" ist das Erarbeiten eines durchgehenden Konzepts zum Schutz des Talverbundsystems als Auftrag formuliert. "Das sind Empfehlungen des Planers, die bis heute allerdings nicht umgesetzt wurden", betont denn auch Bürgermeister Wolfgang Becker. Außerdem ist die Festlegung getroffen worden, dass bei Bebauungsplänen und Außenbereichsvorhaben das Bergamt einzuschalten ist. "Ist in diesem Fall nicht geschehen! Dort gab und gibt es keine Schiefervorkommen, die eine solche Maßnahme erfordert hätten", sagt der Verwaltungschef. Aspekte, die die Naturparkverordnung betreffen, seien ohnehin Sache der Kreisverwaltung, die bekanntlich eine gesonderte Genehmigung für das umstrittene Bauvorhaben erteilt habe.Die Abriss-Gegner haben bereits Kontakt zum Naturschutzverband BUND aufgenommen.

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