Aufhören? Kommt nicht in Frage!

Sie ist die dienstälteste Übungsleiterin im größten Morbacher Verein: Gretel Kölzer engagiert sich seit 55 Jahren im Turnverein 09. Mehr als 1000 Mädchen und Frauen zeigte die 74-Jährige bislang, wie man durch Bewegung fit und gesund bleibt - bis heute. Aufhören? Daran ist nicht zu denken.

 Gleichgewicht, Rhythmus und Beweglichkeit: Gretel Kölzer (vorne), macht mit ihren 74 Jahren allen noch etwas vor. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Gleichgewicht, Rhythmus und Beweglichkeit: Gretel Kölzer (vorne), macht mit ihren 74 Jahren allen noch etwas vor. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Morbach. (doth) Als Gretel Kölzer vor 55 Jahren ihre erste Gruppe führte, hieß ihre Funktion noch "Vorturnerin". Ihr wurde von Vater Adolf Puhl, der 1952 mit seiner Mannschaft zum zweiten Mal das Gaubanner gewann, die Lust am Turnen und der Bewegung in die Wiege gelegt. "Ich habe schon als Kind immer gern geturnt", erinnert sie sich.

Die Kontinuität, die Gretel Kölzer bis heute an den Tag legt, brachte ihr schon höchste Ehren ein, zuletzt die Silberne Ehrennadel des Deutschen Turnerbundes (DTB). "Im Jahre des 100-jährigen Bestehens gibt Gretel unserem Verein ein Gesicht und ist Vorbild", lobt der zweite Vorsitzende Hans-Jürgen Schuh. Die Leiterin der Turnabteilung, Annemie Rossler, erklärt: "Gretel ist das beste Beispiel dafür, wie man bis ins Alter gesund, fit und beweglich bleiben kann."

Der Jubilarin ist so viel Lob gar nicht recht, denn sie ist immer bescheiden geblieben. Aber Selbstbewusstsein gehört bis heute dazu, wenn eine Gruppe effektiv geführt werden soll. "Da klingt sie manchmal so ein bisschen nach Feldwebel", gesteht Abteilungsleiterin Rossler.

Bodenturnen, Pferd, Barren und Schwebebalken, das alles sind die Disziplinen, in denen der jungen Gretel Kölzer so leicht niemand etwas vormachen konnte. "In der alten Turnhalle an der Jugendherberge mussten wir im Winter Holz mitbringen, damit es warm war", erinnert sie sich.

"Geselligkeit ist genauso wichtig wie der Sport"



Immer sah sie sich dem Breitensport verpflichtet, bis heute. Für ihre aktuelle Gymnastikgruppe mit 26 Damen im Alter von 48 bis 76 Jahren ist Gretel Kölzer das große Vorbild. Deshalb verpasst auch kaum eine ihre Gymnastikstunde. "Die Geselligkeit ist genauso wichtig wie der Sport", stellt die Vorturnerin aber auch klar.

Mehr als 1000 Mädchen und Damen unterrichtete sie bislang.

"Solange ich noch vorturnen kann, mache ich weiter", sagt die Jubilarin, die immer gut gelaunt ist und der man ansieht, dass es sich lohnt, den "inneren Schweinehund" zu überwinden, um beweglich und fit zu bleiben. "Nur wenn man sich zu wenig bewegt, kommen die Wehwehchen", mahnt die Vorturnerin.

Das Angebot für Alt und Jung des Turnvereins Morbach ist im Internet unter www.tv-morbach.de zu sehen.

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