Aus Anna-Maria wird Meng Li án

BERGLICHT. "Sie hat es sich verdient", sagt Edgar Manz, Anna-Marias Vater. Das dachten vor zwei Jahren auch die Juroren des bundesweiten Ostasien-Wettbewerbs, in dem die damals 16-jährige mit ihrem Sprachtalent überzeugte. Der Preis: sechs Wochen Sprachkurs in Peking.

 Von Berglicht nach Peking: Anna-Maria Manz, die Siegerin des Ostasien-Wettbewerbs 2002, tritt am Dienstag ihre gewonnene Reise Richtung China an.Foto: Katja Krämer

Von Berglicht nach Peking: Anna-Maria Manz, die Siegerin des Ostasien-Wettbewerbs 2002, tritt am Dienstag ihre gewonnene Reise Richtung China an.Foto: Katja Krämer

Die Reisevorbereitungen sind getroffen: Impfungen hat Anna-Maria Manz aus Berglicht gut überstanden. Reisepass und Visum sind längst beantragt, und die Koffer sind gepackt. "Solange war ich noch nie von zu Hause fort", sagt die Gymnasiastin, die 2002 einen der drei ersten Preise des bundesweiten Ostasien-Wettbewerbes für Anfänger gewonnen hat. Seitdem hat sie neben dem Pauken für die Leitungs- und Nebenkurse auch noch Zeit gefunden, vier Semester an einem Chinesisch-Kursus an der Uni Trier teilzunehmen, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Eigentlich war die Reise gen Asien schon für letztes Jahr geplant, doch die Krankheit Sars machte einen Strich durch die Rechnung. Am morgigen Dienstag ist es nun soweit: Dann steigt die Schülerin des Trierer Max-Planck-Gymnasiums gemeinsam mit fünf weiteren Preisträgern auf dem Luxemburger Flughafen in die Maschine Richtung Wien. Dort heißt es noch einmal umsteigen, bevor der Jet die Passagiere in die Millionenstadt Peking bringen wird. Was genau sie in Chinas Metropole erwarten wird, weiß Anna-Maria nur skizzenhaft. Soviel steht fest: An den Vormittagen lernt sie Chinesisch an der Bejing Language and Culture University. "Nachmittags können wir sicher Kurse belegen, in denen es um die chinesische Kultur geht", hofft die wissbegierige junge Frau. Davon, dass Ausflüge zum Beispiel zur chinesischen Mauer organisiert werden, geht sie aus. Wohnen werden die jungen China-Reisenden im Studentenwohnheim. "Das ist sicher eine gute Möglichkeit, um das Studentenleben in Peking und neue Leute kennen zu lernen", sagt Anna-Maria. Gewöhnungsbedürftig wird in den ersten Tagen sein, dass Anna-Maria in Peking Meng Li án heißen wird. "Wegen Dingen wie dem Bibliotheksausweis sollten wir uns der Einfachheit halber einen chinesischen Namen aussuchen", erzählt die Schülerin. Da man laut Anna-Maria mit der Namenswahl gegebenenfalls auch ordentlich ins Fettnäpfchen treten kann, hat sie Huìjuàn Zhong, ihre chinesische Dozentin an der Uni, um Hilfe bei der Namensgebung gebeten. Sie fand, dass Meng Li án passen würde. Meng Li án bedeutet - die Friedenschafferin.Reiseapotheke und Sprachführer im Gepäck

"Nimm mich mit", hat Anna-Maria in letzter Zeit oft von Mitschülern und Freunden gehört. "Das geht leider nicht, aber es wird eine Menge Briefe zu schreiben geben", sagt die Oberstufenschülerin. Die junge Frau hofft, dass die sechs Wochen in Asien ihr helfen werden, in punkto Berufswahl klarer zu sehen. Was sie weiß, ist, dass sie Sprachen einbeziehen möchte. Aber jetzt hat sie erst einmal nur eines im Kopf: die große Reise. "Noch ist alles ganz normal, ich bin nur ein kleines bisschen aufgeregt", sagt die Berglichterin. Mit großer Reiseapotheke und reichlich Kultur- und Sprachführern bestens ausgestattet, fiebert die China-Liebhaberin dem Neuen und Unbekannten entgegen.

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