Aus Rot wird Grün

Der alte Tennenplatz neben dem Schulzentrum Thalfang wird zu einem Kunstrasenplatz umgebaut - und zwar noch in diesem Jahr. Nach der Genehmigung zum vorzeitigen Baubeginn durch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier (ADD) können die Arbeiten ausgeschrieben werden.

 Bald trainieren Sportler hier in Thalfang auf Gras. Der Sportplatz ist auch für den Schulsport wichtig. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Bald trainieren Sportler hier in Thalfang auf Gras. Der Sportplatz ist auch für den Schulsport wichtig. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Thalfang. Mit der Genehmigung zum vorzeitigen Baubeginn kann es losgehen, auch wenn die Zuschüsse noch auf sich warten lassen. Der Ortsgemeinderat Thalfang beschloss am Montag die Ausschreibung der Arbeiten am 25. Juli und die Submission am 12. August. Danach wird es direkt wieder eine Ratssitzung geben, in der die Vertragsunterzeichnung mit dem günstigsten Anbieter im Mittelpunkt stehen wird. Die Kosten konnten mittlerweile um 10 000 Euro auf 710 000 Euro gesenkt werden.

"Drei Monate lang fällt der Sportbetrieb auf dem Platz aus", erklärt Ortsbürgermeister Franz-Josef Gasper. Die Teams der Sportfreunde Hochwald mit drei Senioren-, zwei Jugend- und einer Damenmannschaft müssen auswärts spielen, weil dem Verein sonst Einnahmen verloren gehen. Schließlich sind die Sportfreunde mit 37 000 Euro mit von der Partie.

Den dicksten Kostenbrocken trägt das Land mit 40 Prozent, unter anderem auch, weil der Schulsport auf der Anlage stattfindet. 24 Prozent übernimmt die Verbandsgemeinde, 21 Prozent die Ortsgemeinde Thalfang. Der Kreis ist mit zehn Prozent im Boot, und der Verein steuert fünf Prozent bei.

Die Bauarbeiten beginnen mit Baumfällarbeiten. "Die Nadeln würden sich im Kunstrasen verfangen", erklärt Gasper. In der Hauptwindrichtung aus Talling soll ein Erdwall als Schutz aufgeschüttet werden.

Die neue Anlage, die ganzjährig genutzt werden kann, wird für viele Sportarten zur Verfügung stehen. Neben dem eigentlichen Kunstrasenplatz entstehen eine 130 Meter lange Tartan-Laufbahn, eine Weitsprung- und eine Kugelstoßanlage. Die Wahl wegen der niedrigeren Folgekosten auf Kunst- statt Naturrasen.

Meinung

Von Ilse Rosenschild

Dorfleben ist Vereinsleben

Der schlechte Zustand des Platzes hat der sportlichen Entwicklung offenbar nicht im Weg gestanden. Schließlich ist man gerade in die Kreisliga A aufgestiegen. Mit dem grünen Licht aus Trier haben die Thalfanger jetzt zum zweiten Mal Grund, die Sektkorken knallen zu lassen. Lange haben die Thalfanger auf ihr Kunstgrün gewartet, während ringsherum immer weniger auf Tennenplätzen gekickt wird. Der neue Platz in Thalfang macht Sinn, auch wenn der Steuerzahler ordentlich zur Kasse gebeten wird. Mit dem alten Tennenplatz ist kein Staat mehr zu machen. Der Platz ist häufig nicht bespielbar, die Verletzungsgefahr groß. Neue Spieler an den Haardtwald zu locken, war nicht zuletzt deshalb immer schwieriger geworden. Dorfleben findet zum großen Teil in Vereinen statt. Und deshalb müssen diese attraktiv sein. Den eigenen Fußballnachwuchs wird man künftig leichter bei der Stange halten können. Auch die Schulen profitieren. i.rosenschild@volksfreund.de

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