Ausbau verzögert sich

DEUSELBACH. (urs) Mit einem defizitären Haushalt und der Gewissheit, dass sich der Ausbau der Ortsdurchfahrt weiter hinziehen wird, startet die Gemeinde ins neue Jahr.

Sinkende Einnahmen und steigende Umlagen machen Deuselbach derzeit zu schaffen. "Der Haushalt steht und fällt mit der Gewerbesteuer", erläutert Ortsbürgermeister Reinhard Manz, dass der als nicht hilfsbedürftig eingestufte Ort ja keine Bedarfszuweisungen erhält. Nachdem der Gewerbesteuertopf 2003 noch mit 116 000 Euro gefüllt war, muss sich die Gemeinde 2005 wohl mit 70 000 Euro begnügen. Im Vorjahr war es noch eben gelungen, einen Netto-Ausfall von 20 000 Euro auszugleichen. Doch nun klafft endgültig ein Haushaltsloch von 21 000 Euro, das sich aus der Differenz von 300 000 Euro Einnahmen und 321000 Euro Ausgaben ergibt. Die leichte Anpassung des Gewerbesteuersatzes - von 345 auf immer noch gemäßigte 350 Prozent - wird daran nichts ändern. Ebenso wenig wie der Überschuss aus dem Zwölfgemeindewald, dank dessen der Forst ein Plus von 2400 Euro ausweist. Die Chancen, noch etwas einzusparen, sind gleich Null. Denn Ausgaben wie die Umlagen an Kreis- und Verbandsgemeinde (144 000 Euro) oder für Grundschule (13 000 Euro), Kindergarten (20 000 Euro) und Gemeindestraßen (17 000 Euro) stehen nun einmal fest. Für den Innenanstrich und kleinere Arbeiten im Haus des Gastes sollen daher 5000 Euro erst einmal ausreichen. Entsprechend bescheiden präsentiert sich der Vermögenshaushalt. Von 157 000 Euro resultieren allein aus Beiträgen für Gemeindegrundstücke 135 000 Euro. Immerhin ist die Erschließung des Neubaugebietes "Auf dem Acker" soweit abgeschlossen. Nur die oberste Straßen-Deckschicht ist erst nach dem Verkauf einiger Grundstücke geplant. Dagegen wird die Erneuerung der Ortsdurchfahrt wohl noch auf sich warten lassen. Das Kreisstraßenprogramm, das den Ausbau der in Richtung Erbeskopf arg in Mitleidenschaft gezogenen K 116 und K 117 für 2006 vorsah, wird derzeit grundlegend neu erarbeitet. Da vorher Begehungen notwendig sind, steht derzeit in den Sternen, wann die Gemeinde in die Gehwege investieren muss. Der Schuldenstand von derzeit langfristig 25 000 Euro wird sich bis zum Ende des Jahres daher kaum verändern. Schrumpfen auf 5300 Euro wird allerdings die Spenden-Rücklage für Kultur-, Heimat- und Brauchtumspflege. Von den entnommenen 4100 Euro sollen unter anderem neue Schilder im Unterdorf und am Haus des Gastes sowie eine Info-Tafel am Weiher finanziert werden. Die Gemeinde interessiert sich laut Manz für die ehemaligen Gebäude von Umweltbundesamt (UBA) und Deutschem Wetterdienst. Im Fall eines Verkaufs werde der Rat informiert. Nach dem Rückzug des UBA bleibt der Wetterdienst weiter vor Ort. Allerdings mit einer rein automatischen Messung von Daten wie Windrichtung, Temperatur, Luftdruck, Niederschlag und Sonnenschein - und zwar auf einem 25 mal 25 Meter großen angemieteten Gelände direkt neben der früheren Messstelle.

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