Ausschlafen, fachsimpeln und einkaufen

MORBACH. Sonnenschein und Wind haben pünktlich zum Morbacher Frühling den Winter verjagt. Dennoch scheinen weniger Menschen den verkaufsoffenen Sonntag des Gewerbe- und Verkehrsvereins genutzt zu haben.

Für einen Frühlingsspaziergang ist es fast zu windig. Doch wer sich winterlich eingepackt hat, kann der Kühle trotzen. Hauptsache, die Sonne hat sich rechtzeitig zum Morbacher Frühling des Gewerbe- und Verkehrsvereins durchsetzen können. Nach dem verregneten verkaufsoffenen Sonntag vor einem Jahr hat dem offensichtlich nicht jeder blindlings vertraut. Denn anders als sonst, beginnen sich die Straßen rund ums Morbacher Zentrum erst gegen 14 Uhr zu füllen. Doch dafür sind die Parkplätze an den Möbelhäusern schon zeitig gut belegt. Herren der Schöpfung sind unter sich

Im Ort selbst erweist sich derweil der Pont-sur-Yonne-Platz als Publikumsmagnet. Neben Gartenmöbeln sind dort nämlich Motorsägen und Rasenmäher in allen Variationen ausgestellt. Für die Herren der Schöpfung, die dort praktisch unter sich fachsimpeln können, führt dort folglich kein Weg vorbei. Dennoch hat mancher Besucher auch ein Auge für andere Dinge. "Ich komme wegen diesen Sachen", steuert Roland Reichert dem Kräuterstand an. Für den Bischofsdhroner hat der Morbacher Markt seinen festen Platz im Terminkalender. Das sei für ihn halt auch ein Stück Geschichte. Kräuterexpertin Tina Zipf wundert sich nur, dass dieses Mal alle so spät eintrudeln: "Ich denke durch die Zeitumstellung sind die Leute einfach noch nicht darauf eingerichtet." Außerdem hätten sich wohl viele kurz nach Öffnung des Marktes dem Hungermarsch angeschlossen. Andere schieben den anfangs zögerlichen Besuch aufs Wetter. Es sei ja auch wirklich kalt, meint eine junge Frau aus Haag. "Schade, dass der Wind so geht", bedauert eine andere. Doch die Sonne sowie Standbetreiber und Geschäftsleute tun ihr Bestes, dies vergessen zu lassen. "Wir haben diesen langen Apfelstrudel bewundert und der roch so gut", geht Vesna Womelsdorf in Gedanken ihre Einkaufstour durch, bei der die Kinder vor allem Süßigkeiten entdeckten. Töchterchen Sabrina hält zudem stolz eine schwarze Plüsch-Spinne auf der Hand. Auch den Idar-Obersteiner Gerd Reichard zieht es immer wieder nach Morbach. "Wir haben zwar schon mal einen verkaufsoffenen Sonntag ausfallen lassen - aber sonst sind wir immer da." Nach Auskunft der Polizei hat sich das Verkehrsaufkommen aber insgesamt in Grenzen gehalten. Die Parkplätze seien dieses Mal nicht ausgelastet gewesen.

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