Aussichtsturm am Erbeskopf bleibt gesperrt

Erbeskopf. · Die Reparatur des Aussichtsturms auf dem Plateau des Erbes- kopfes soll bis zur Frühjahrssaison 2017 erfolgen. Doch muss vorher untersucht werden, ob versteckt liegende Holzteile marode sind und sich deshalb eine Instandsetzung nicht mehr lohnt.

 An diesem Anblick ändert sich vorerst nichts: Der Erbeskopf-Aussichtsturm bleibt weiter gesperrt.TV-Foto: Christoph Strouvelle

An diesem Anblick ändert sich vorerst nichts: Der Erbeskopf-Aussichtsturm bleibt weiter gesperrt.TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: (m_huns )

Wanderer, die derzeit vom Erbeskopf die Aussicht genießen wollen, können die schöne Landschaft von der Skulptur Windklang aus erleben. Doch der eigentlich dafür vorgesehene hölzerne Aussichtsturm in der Nähe der militärischen Anlagen ist weiterhin wegen starker Schäden gesperrt. Eigentlich waren notwendige Reparaturen und die Freigabe des Turms zuerst für den Beginn der Wandersaison dieses Jahres, dann für den Herbst angekündigt worden (der TV berichtete mehrfach). Doch eine Reparatur der mit den Jahren baufällig gewordenen Holzteile wird dieses Jahr nicht mehr erfolgen, sagt Gerd Womelsdorf, Leiter des Forstamts Rhaunen. Jetzt soll der rund 35 Jahre alte Turm bis zur Frühjahrssaison 2017 instandgesetzt werden, "wenn wir keine Überraschungen erleben", sagt der Forstamtsleiter.

Die Bohlen auf den Aussichtsetagen seien zum Teil erheblich beschädigt. Zudem hänge es von weiteren Untersuchungen ab, ob der Turm überhaupt instand gesetzt und wieder eröffnet wird, sagt er. "Erst müssen die Bretter weg, dann sehen wir, ob die darunter liegenden Balken auch Schaden genommen haben", sagt er.

Seien noch mehr Teile faul als bisher bekannt, müsse die weitere Situation besprochen werden. Dabei benötigt der Landesforsten Rheinland-Pfalz, denen der Turm gehört, diesen eigentlich nicht, denn Tourismus sei nicht das Ziel der Behörde. Doch wolle man die Touristenattraktion wieder instand setzen, "wenn es nicht total unwirtschaftlich ist", sagt Womelsdorf. Mehrere Schreinerbetriebe erarbeiteten derzeit Angebote. Der Forstamtsleiter rechnet mit Kosten in Höhe von 20?000 Euro. Sollte der Turm doch repariert werden, soll er anschließend dem Zweckverband Erbeskopf übergeben werden, der dann künftig die Wartung und Pflege in der Zukunft übernehmen soll, sagt Womelsdorf. Josef Adams vom Thalfanger Rathaus bestätigt entsprechende Kontakte zwischen Landesforsten und dem Zweckverband Erbeskopf. Doch seien konkrete Rahmenbedingungen für eine Übernahme des Aussichtsturms noch nicht erarbeitet worden. Auch habe die Versammlung des Zweckverbandes darüber noch nicht beraten.

2015 hatte die Gemeinde Malborn einen vergleichbaren Aussichtsturm abreißen lassen. Bei diesem Turm waren drei der vier Eckpfosten marode gewesen, sodass dieser nicht mehr repariert werden konnte.
Meinung
Hans-Peter Linz

Das ist mehr als peinlich

Der Erbeskopf ist der höchste Berg in Rheinland-Pfalz und liegt nun auch im neuen ersten Nationalpark des Landes, der im vergangenen Jahr mit vollmundigen Versprechungen eröffnet wurde. Da ist es schon mehr als peinlich, dass der dortige Aussichtsturm bereits seit Monaten gesperrt ist. Das ist eine Enttäuschung für die Besucher. Den großen Worten der Landesregierung über den Segen der Nationalparkregion und die Verstärkung der Infrastruktur im Hunsrück müssen nun aber wirklich Taten folgen. Es kann nicht sein, dass an dieser exponierten Stelle nichts passiert.
hp.linz@volksfreund.de

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