Autofahrer müssen Geduld haben

ERBESKOPF. Während des Winters ruhten die Bauarbeiten. Inzwischen geht der Ausbau der Landesstraße 164 weiter. Zunächst wie geplant. Bis Anfang August soll der Abschnitt zwischen der ersten Ortszufahrt Deuselbach aus Richtung Bäsch bis zur Zufahrt zum Hunsrückhaus fertig sein. Der weitere Ausbau Richtung Idarbrücke lässt allerdings auf sich warten.

"Das Geld fehlt", begründet Sebastian Staab vom Landesbetrieb Straßen und Verkehr in Trier die Entscheidung für den Aufschub des zweiten Bauabschnittes. Bislang war man davon ausgegangen, dass auch der drei Kilometer lange Lückenschluss bis zur Idarbrücke in diesem Jahr fertiggestellt wird. Kostenpunkt: rund zwei Millionen Euro. Jetzt muss das Gemeinschaftsprojekt der Landesbetriebe Trier und Bad Kreuznach - die Straße durchquert die Grenze zwischen den beiden Regierungsbezirken - auf 2005 verschoben werden. Der Ausbau des ersten Teilstücks läuft dagegen wie geplant."Tor" zum Wintersport hatte Priorität

Der Ausbau der Landesstraße, die zum Fuße des Erbeskopfes führt, war bitter notwendig. Der Verkehrsweg war seit Jahren in schlechtem Zustand, der Asphalt teilweise gefährlich glatt. Zahlreiche Unfälle waren die Folge. Vor dem Ausbau im vergangenen Jahr durfte teilweise nur Tempo 30 gefahren werden. Der Ausbau begann im vergangenen Jahr. Damals hatte die Neugestaltung der Einfahrt zum Hunsrückhaus und zum Wintersportzentrum absolute Priorität. Dort ist die Straße bis zur Tragschicht fertiggestellt. Den letzten Schliff erhält das Teilstück nach Abschluss der anderen Arbeiten. "Denn dafür muss es warm sein", erklärt Detlef Haink vom Landesbetrieb Straßen und Verkehr in Trier. In der Winterpause ruhten die Bauarbeiten - wie geplant. Denn die Skifahrer sollten ungehindert mit dem Auto zum Erbeskopf gelangen. Seit Mitte März sind die Bagger wieder am Werk. Insgesamt sind bereits 900 Meter der insgesamt 2,8 Kilometer langen Strecke bis auf die Deckschicht fertig. Hinzu kommen die Anschlüsse zu den beiden Kreisstraßen, die nach Deuselbach führen. Im Bereich des Wasserschutzgebietes werden derzeit links und rechts der Straße Dämme aufgeschüttet. Auch eine 20-Kilovolt-Leitung wird von der Ortslage Deuselbach bis zum Hunsrückhaus verlegt. Eine Simmerner Firma arbeitet mit einer laut Haink "ungewöhnlichen und kostensparenden Methode": Das pechhaltige Material aus dem Oberbau muss nicht abtransportiert werden. Es wird an Ort und Stelle gemahlen und beim Aufbau wiederverwendet. Die Verlegung von Kanal- und Wasserleitung im Bereich des Wasserschutzgebietes ist ebenso abgeschlossen wie zwei Bachverrohrungen - 2,80 Meter im Durchmesser - zwischen den beiden Deuselbach-Zufahrten. Die neuen Rohre ermöglichen, dass ein dort fließender Bach die Fahrbahn unterquert. Amphibien und Kleinstlebewesen erleichtern sie die Passage. Der Eingriff in die Natur soll schonend verlaufen. Das belegt Haink auch mit der Tatsache, dass ein Ameisenhaufen mit Unterstützung eines Försters fachmännisch umgesiedelt wurde. Die Störungen sollen sich auch für Autofahrer in Grenzen halten: Die L 164 wird in 300-Meter-Abschnitten jeweils halbseitig gesperrt. Eine Ampelanlage regelt den Verkehr. Ende Juli/Anfang August soll die Baustelle dann aufgehoben werden.

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