Autofahrer und Kunden verärgert

MORBACH. Wer dieser Tage in und um Morbach unterwegs ist, fühlt sich schier umzingelt von Baustellen – für Geschäftsleute und Kunden eine echte Geduldsprobe.

Es ist wie ein "Katz und Maus"-Spiel: Gleich über welchen Weg Autofahrer versuchen, nach Morbach, drum herum oder wieder hinaus zu gelangen - irgendwo tun sich Barrieren auf. Mit der Fahrbahnerneuerung der B 327, die beide Hauptzufahrten tangiert, wären alle ja gebeutelt genug. Am Donnerstag war zudem die Zufahrt von der B 327 zum Kreisel wegen Arbeiten im Abbiegebereich zeitweise gesperrt. Doch da sich auch innerorts was tut - wie in der Birkenfelderstraße mit in jüngster Zeit zwei Baustellen - sind Ausweichrouten Mangelware. Hinzu kommt, dass es auch für den überregionalen Verkehr kaum mehr freie Fahrt gibt. Denn noch ist Bernkastel-Longkamp teils gesperrt. Und die Fahrt Richtung Hermeskeil ist wegen mehrerer Baustellen auf B 327 und Erbeskopfroute eh arg beschwerlich.Ausweichrouten sind Mangelware

Harte Zeiten also für Morbacher Geschäftsleute und ihre Kunden. "Ich hoffe, dass es bald vorbei ist", gesteht Kurt Müllers, Vorsitzender des Gewerbe- und Verkehrsvereins. In seinem Baumarkt mache sich die schwächere Frequenz zwar weniger bemerkbar als im Zentrum. Doch die Baustellen bemerke man schon. "Es sind einfach auch drum herum zu viele - die Koordination könnte besser sein", wundert er sich, dass gezielt in den Ferien gebaut wird. Betriebsferien mache doch heute kaum mehr einer. In der Metzgerei Kneppel halten sich die Folgen dennoch in Grenzen. Dass sie am Donnerstag ganz gut zu tun hatten, führt Petra Kneppel aber auf kühlere Temperaturen zurück: "Bei mehr als 30 Grad wird kaum gegrillt." Doch die Bauarbeiten sind Dauerthema im Laden: "Viele Leute waren verärgert und haben geschimpft." Hauptproblem ist nach Ansicht der Experten das hohe Verkehrsaufkommen mit vielen langsamen Fahrzeugen wie Lastwagen und Traktoren auf der Bundesstraße. Sogar der Versuch, die Ampel auf Handbetrieb umzustellen, scheiterte. Die Umstellung führte nur dazu, dass zwar mehr Fahrzeuge bei Grün die einzige Fahrbahn passierten, die dann aber für den Gegenverkehr zu spät frei wurde. Ob der Versuch mit einer "verkehrsabhängigen" Ampel hilft, muss sich laut Ralf Schmitz, dem Leiter der Straßenmeisterei Wittlich, zeigen. Der Erfolg der automatischen Umschaltung, die schon bei kurzer Lücke einer Fahrzeugschlange die Grünphase abbricht, sei abhängig von der Reaktion der Fahrer, erklärt Schmitz nach einem Ortstermin in Vertretung seines Mülheimer Kollegen. Was am Donnerstag auch für Verzögerungen gesorgt habe, seien Linksabbiegeversuche von Fahrern aus Richtung Rheinböllen gewesen, die ungeachtet der Beschilderung ihr Glück versuchten. Kernproblem sei aber die "stark befahrene" Strecke mit dem trotz Ferien nicht geringeren Schwerlastverkehr. Das enorme Verkehrsaufkommen habe ihn, der die Strecke nur von früher kenne, überrascht. Die B 327 sei mittlerweile wie eine Straße im Ballungsbereich anzusehen. Die Frage, warum nicht großräumig umgeleitet wurde, kann er als vertretungsweise Zuständiger nicht beantworten. Man sei wohl davon ausgegangen, den Verkehr zügig leiten zu können. Doch ein Ende der bis in den Abend laufenden Arbeiten ist absehbar. Halbwegs trockenes Wetter vorausgesetzt, sollen bis zum kommenden Dienstag Binder- und Deckschicht aufgebracht sein. Danach gibt es nur noch kürzere Sperren. Übers Wochenende darf zudem verschnauft werden: An diesem Wochenende bleibt die Ampel aus.

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