Bürgermeisterin hört auf

Im Anschluss an die Haushaltsberatung hat Schönbergs Ortsbürgermeisterin Maja Calustian ihr Amt niedergelegt. Die Mutter zweier Kleinkinder begründet ihre Entscheidung mit zeitlichen Engpässen und der persönlichen Familienplanung.

 Mit betroffener Miene nimmt Verbandsbürgermeister Hans-Dieter Dellwo die Rücktrittserklärung von Maja Calustian, seit dreieinhalb Jahren Ortsbürgermeisterin von Schönberg, entgegen. Mit im Bild der Erste Beigeordnete Ludwig Müller (links) und Benno Jung, der zweite. TV-Foto: Ursula Schmieder

Mit betroffener Miene nimmt Verbandsbürgermeister Hans-Dieter Dellwo die Rücktrittserklärung von Maja Calustian, seit dreieinhalb Jahren Ortsbürgermeisterin von Schönberg, entgegen. Mit im Bild der Erste Beigeordnete Ludwig Müller (links) und Benno Jung, der zweite. TV-Foto: Ursula Schmieder

 Mit betroffener Miene nimmt Verbandsbürgermeister Hans-Dieter Dellwo die Rücktrittserklärung von Maja Calustian, seit dreieinhalb Jahren Ortsbürgermeisterin von Schönberg, entgegen. Mit im Bild der Erste Beigeordnete Ludwig Müller (links) und Benno Jung, der zweite. TV-Foto: Ursula Schmieder

Mit betroffener Miene nimmt Verbandsbürgermeister Hans-Dieter Dellwo die Rücktrittserklärung von Maja Calustian, seit dreieinhalb Jahren Ortsbürgermeisterin von Schönberg, entgegen. Mit im Bild der Erste Beigeordnete Ludwig Müller (links) und Benno Jung, der zweite. TV-Foto: Ursula Schmieder

Schönberg. (urs) Die Mitteilung, mit der Schönbergs Ortsbürgermeisterin im Anschluss an die Haushaltsberatung aufwartet, kommt für viele im Saal überraschend. Nachdem der Rat einstimmig das Ausgaben- und Investitions-Paket für 2008 geschnürt hat, gibt Maja Calustian ihren Rücktritt bekannt. Sie habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Es habe ihr ja auch Spaß gemacht, räumt die Mutter zweier Kleinkinder ein, etwas wehmütig Abschied zu nehmen vom Amt. Doch sie schaffe es einfach nicht mehr, Familie und Ehrenamt in dem Maß gerecht zu werden, wie sie sich das wünsche. So habe sie aus zeitlichen Gründen vor der Haushaltsdebatte keine Vorbesprechung mehr anbieten können. Letztlich entscheidend ist aber die eigene Familienplanung gewesen: "Wir möchten noch ein Kind bekommen", verrät Calustian. Nach dreieinhalb Jahren im Amt kann sie eine positive Bilanz aufweisen. Schönberg hat nicht nur endlich die lang erhoffte Grillhütte, sondern sieht auch der Realisierung des hartnäckig erkämpften Neubaugebietes entgegen. Parallel dazu wurde der Friedhof saniert, und auf dem Spielplatz fehlen nur noch einige Geräte. Demnächst werden Ratsmitglieder sogar einen Basketballkorb in der neuen "Spielstraße" montieren. "Wir haben wirklich viel auf die Beine gestellt", bilanziert Calustian. Bleibe nur zu hoffen, dass sich ein neuer Kandidat finde. Ihren Beigeordneten werde sie aber bis zur spätestens in drei Monaten anstehenden Neuwahl unterstützen.Der beschlossene Haushalt 2008 spiegelt die Arbeit der scheidenden Gemeindechefin. So stecken in den 22 500 Euro des Vermögenshaushalts 10 000 Euro für die Grillhütte, an der es trotz aller Eigenleistungen noch einiges zu tun gibt. Für den in der Aufstellung befindlichen Bebauungsplan sind 8300 Euro im Verwaltungshaushalt eingestellt. Dieser beläuft sich in der Summe auf 166 000 Euro Einnahmen und 199 000 Euro Ausgaben. Das Defizit von 33 000 Euro resultiert zum Teil aus dem Dilemma, dass auf höhere Gewerbesteuereinnahmen zeitlich verzögert geringe Schlüsselzuweisungen folgen. So wird Schönberg 2008 gut 10 000 Euro weniger Landesmittel erhalten als 2007. Gleichzeitig wird die Gewerbesteuereinnahme voraussichtlich um etwa 9000 Euro geringer ausfallen. Laut Kämmerer Michael Suska hatte der Haushalt aber schon in den Vorjahren nur dank Rücklagen ausgeglichen werden können. Im Laufe des Jahres werden diese aufgebraucht. Ohne 9000 Euro aus den Rücklagen würde das Defizit 42 000 Euro betragen. Meinung Sehr bedauerlich Es ist schon sehr bedauerlich, wenn eine Bürgermeisterin ihr Ehrenamt niederlegt, weil sie es mit ihren familiären Pflichten nicht vereinbaren kann. Noch dazu, wenn sie einen so guten Job macht wie Maja Calustian. Schade, dass Politik und Gesetzgeber für solche Fälle keine Lösung parat haben. Mütter und Väter sollen in Berufen keine Nachteile erleiden. Denn sie leisten einen wertvollen Beitrag zur demografischen Entwicklung. Fürs Ehrenamt sollte Ähnliches gelten. i.rosenschild@volksfreund.de

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