BUND plädiert für Öko-Shrimps

WENIGERATH. Eine Entscheidung für die geplante Shrimps-Farm in Morbach ist noch nicht gefallen. Der Investor aus Neu-Isenburg prüft noch die Marktchancen. Derzeit werden die ökologischen Kriterien für eine solche Anlage diskutiert.

"Aquakulturen sind aus der Sicht von Umweltverbänden sinnvoll, wenn damit der Zerstörung der natürlichen Grundlagen, also insbesondere der Zerstörung der Mangrovenwälder und der Überfischung von Gewässern entgegengewirkt werden kann", argumentiert Heide Weidemann auf Anfrage. Bislang gehen, so die Landesvorsitzende des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) weiter, Aquakulturen meist stark zu Lasten der Umwelt. Es wäre doch wunderbar, wenn "wir in Wenigerath die erste ökologische Aquakultur-Anlage in Europa errichten würden", gibt sich Weidemann visionär. Doch dafür gebe es Grundbedingungen: Ökologisch sinnvoll sei es, den Nachwuchs nachzuzüchten und ihn nicht wild zu fischen. Auch die Dimensionen der Anlage spielen eine Rolle. Es dürfe nicht sein, dass das Konzept der Morbacher Energielandschaft (MEL) völlig umgestrickt werden müsse. In der Hinsicht kann Axel Weisse von New Tech aus Neu-Isenburg die BUND-Sprecherin beruhigen. Zum einen sei die Größenordnung in Morbach wegen eines Modul-Systems noch offen, zum anderen gebe es in der MEL mit 145 Hektar Platz genug. Enttäuschung in einem anderen Punkt: Eine Aquakultur-Musteranlage gibt es bereits in Büsum. Der Knackpunkt ist die Besatzdichte, für die Umweltverbände ein entscheidendes Kriterium. In herkömmlichen Anlagen müssten bei einer hohen Dichte viele Antibiotika zugeführt werden. Mit einer effizienten Wasserreinigung in geschlossenen Anlagen, wie sie in Morbach angedacht ist, könne man die Besatzdichte "hochfahren" und dennoch auf Medikamente verzichten. Mit Öko-Verbänden sei New Tech im Gespräch. Denn eine Öko-Zertifizierung ist für Weisse unverzichtbar.

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