Bagger und Walzen im Großeinsatz

Die Pläne sind eingetütet. Die Erdarbeiten neigen sich dem Ende zu. Jetzt kommt noch der Bauantrag. 2010 will das Unternehmen Papier-Mettler mit dem Bau einer neuen Betriebsstätte beginnen. Bis 2011 sollen 25 Millionen Euro investiert werden.

Morbach/Gutenthal. Baustelle, soweit das Auge reicht: Lastwagen transportieren auf 25 Hektar Fläche im interkommunalen Gewerbepark Hunsrück-Mosel, kurz Humos, Erdreich hin und her. Planierraupen ebnen das Gelände ein. Auch ein Tunnel, der die bisherige Bebauung mit der künftigen verbinden soll, ist bereits in Bau. Die Modellierung des Geländes für die Erweiterung der Firma Papier-Mettler ist weit gediehen. Insgesamt sollen 36 000 Kubikmeter Boden bewegt werden, die allerdings komplett auf dem Gelände bleiben sollen. Noch in diesem Jahr sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. "In drei Wochen wollen wir fertig sein", sagt Personalchefin Karin Mettler.

Doch das ist nur der Anfang. Geplant ist im kommenden Jahr zunächst eine neue 9000 Quadratmeter große Betriebsstätte, in der flexible Verpackungen, eine Art "Schrumpffolie" produziert werden sollen. Danach soll ein weiteres Hochregallager entstehen. Bis zum Jahr 2011 beabsichtigt die Firma Investitionen in Höhe von rund 25 Millionen Euro (der TV berichtete). Ein solches Großprojekt muss auch formale Hürden nehmen. Der Bauantrag für das Projekt, das im kommenden Jahr realisiert werden soll, soll in Kürze gestellt werden.

Doch mehrere Verwaltungen - Zweckverband Humos, Gemeinde Morbach und Kreis Bernkastel-Wittlich - beschäftigen sich schon länger mit dem Projekt. Um für das Unternehmen weitere Gewerbeflächen zu schaffen, wurden ein neuer Flächennutzungs- und Bebauungsplan in die Wege geleitet. Beides ist in der Zwischenzeit abgeschlossen. Der Bauantrag für die Flächennivellierung wurde bereits zuvor genehmigt. Das ist nicht ungewöhnlich. Die Pläne benötigen laut Matthias Schabbach vom Morbacher Rathaus lediglich eine "gewisse Reife". Und die sei vorhanden gewesen. Insgesamt sollen in den nächsten Jahren 25 zusätzliche Hektar je nach Bedarf vom Unternehmen erschlossen und bebaut werden. Ursprünglich waren sogar 29 Hektar vorgesehen. Doch aus Gründen der Landespflege wurde diese Fläche noch reduziert. Dadurch wird der Abstand zum Ortsteil Morbach größer. Die Höhe der Böschung verringert sich dagegen laut Schabbach von 15 auf sechs bis acht Meter.

Die Rede ist von Gesamtinvestitionen in einer Höhe von 35 bis 50 Millionen Euro. "Man muss schon weit gehen, um in diesen Zeiten etwas Ähnliches zu finden", sagt Gregor Eibes, Morbachs Bürgermeister und Vorsteher des Zweckverbands Humos.

Sukzessive sollen auch neue Mitarbeiter eingestellt werden. Das Unternehmen spricht von rund 50 pro Jahr. Der Produzent von Papier- und Kunststoffverpackungen beschäftigt am Standort Morbach 1200 Mitarbeiter, insgesamt sind es in der Unternehmensgruppe rund 2000.

Meinung

Viele profitieren von Investitionen

Ein Großprojekt wie das des Unternehmens Papier-Mettler ist aus mehreren Gründen bemerkenswert: Zunächst die Investition selbst. Bürgermeister Gregor Eibes hat recht: Um ein Vorhaben dieser Größenordnung zu finden, muss man in diesen Zeiten lange suchen. Diese unternehmerische Entscheidung darf man getrost als Bekenntnis zum Standort verstehen. Von dem Vorhaben profitieren viele. Es schafft beziehungsweise sichert Arbeitsplätze weit über Morbach hinaus. Zunächst in der Baubranche. Auch der Papier- und Kunststoffverpackungshersteller selbst plant Neueinstellungen. Sogar die Touristiker rechnen in der Bauphase mit höheren Übernachtungszahlen. Und wenn sich die Investition bezahlt macht, freuen sich die Kämmerer aller am interkommunalen Gewerbepark beteiligten Kommunen. i.rosenschild@volksfreund.de

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