Bauernhof-Cafés auf dem "Prüfstand"

In Kaffeetassen befindet sich normalerweise eine anregende Köstlichkeit. Als Symbole können sie allerdings ebenso dienen. Das machte sich die Landwirtschaftskammer zu eigen. Sie verlieh erstmals das neue Qualitätszeichen für Hof-Cafés - goldene Kaffeetassen - im Hunolsteiner Hof der Familie Binz.

 Die Preisträger der „Kaffeetassen“ nach der Auszeichnung in Hunolstein. TV-Foto: Hans-Josef Loch

Die Preisträger der „Kaffeetassen“ nach der Auszeichnung in Hunolstein. TV-Foto: Hans-Josef Loch

Morbach-Hunolstein. (jolo) Wenn einem eine Landschaft wie die rund um Morbach gefällt, dann darf derjenige auch ein wenig später kommen. Der Präsident der Landwirtschaftskammer, Norbert Schindler, kam allerdings nicht ins Hof-Café "Hunolsteiner Hof" nur um Kaffee zu trinken, sondern erstmals verdiente Hof-Cafés auszuzeichnen. ,,Einkommensalternativen in Landwirtschaft und Weinbau sind nur dann erfolgreich, wenn sie ordentlich betrieben werden und in das gesamtbetriebliche Konzept passen", sagte Schindler und fügte hinzu: "Gute Qualität ist das A und O!" Wer sich in der Landwirtschaft umschaut, sieht immer mehr Betriebe mit Einkommensalternativen unterschiedlichster Art. Hierzu gehören ebenfalls gastronomische Angebote wie Bauernhof-Cafés. Die Gästezahlen zeigen, dass solche Angebote beliebt sind. Allerdings sind sie keine Selbstläufer, da die Erwartungen stetig steigen. Diese Überlegungen haben die Landwirtschaftskammer veranlasst, gemeinsame Wege mit den Kammern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zu gehen. Speziell für Hof-Cafés wurde ein Prämierungszeichen eingeführt, das die Qualität beleuchtet. Als Symbol der Klassifizierung dienen Kaffeetassen. Ein Bauernhof-Café kann von einer bis fünf Tassen erhalten. Beim ersten Durchgang wurden eine und zwei Kaffeetassen nicht vergeben. Hunolsteiner Hof ist Punktsieger

Drei Tassen kennzeichnen empfehlenswerte und gute Betriebe, die ihren Gästen viele Besonderheiten im Hinblick auf die gewünschte Hof-Café-Atmosphäre bieten. Bewertet wurden das Hofbild, die Anbindung an den landwirtschaftlichen Betrieb, Ausstattungselemente wie Gastraum, Terrasse, Sanitärbereich sowie die Produkt- und Dienstleistungsqualität.Von 30 Betrieben, die vor allem im nördlichen Teil des Landes liegen, beteiligten sich sieben an der Klassifizierung 2007. Als Vertreter der Landrätin wies Landtagsabgeordneter Alexander Licht als mehrfacher Bauernhofcafé-Gast auf die Atmosphäre hin, wie sie die Menschen aus Bauern- und Winzerstuben kennen. Die Gäste würden hier ein "Gehäschnis" - etwas Heimeliges - erfahren. Licht und Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes wissen, dass es kein einfacher Weg für die Bauernhof-Café-Unternehmer war und ist, vor allem dann, wenn von Anfang an auf Qualität gesetzt wird. Eibes wünschte sich für die Zukunft, dass besser auf die Betriebe hingewiesen wird. Da weitere Bauernhof- und Winzer-Cafés für die zweite und werbewirksame Prämierung Interesse signalisierten, sollen zukünftig Vermarktungs- und Prämierungsinitiativen auf der neuen Internetplattform der Landwirtschaftskammer unter www.landservice-rlp.de gebündelt werden. Von Kammerpräsident Norbert Schindler wurden unter anderem folgende Betriebe ausgezeichnet: Mit vier "Kaffeetassen": Hofcafé "Hunolsteiner Hof" der Familie Binz in Morbach mit der höchsten Punktzahl, Bauernhof-Café "Zum Fruchtspeicher" der Familie Heeger in Sippersfeld im Donnersbergkreis, Hof-Café "Bauernschmause" der Familie Loch in Polch, Kreis Mayen-Koblenz. Mit drei "Kaffeetassen": Bauernhof-Café "Heyenhof" der Familie Heyen in Sinspelt, Kreis Bitburg-Prüm, Bauernhof-Café "Morgenfelderhof" der Familie Borsch in Eckfeld und das Winzer-Café Görgen in Platten.

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