Baustelle statt Dauerausstellung

Der Winter ist vorbei, und die Handwerker sind immer noch im Haus. Statt der keltisch-römischen Dauerausstellung dürfen die Besucher des Birkenfelder Museums am Eröffnungstag eine Dauerbaustelle besichtigen.

Birkenfeld. (kpm) Teils noch als Baustelle präsentiert sich das Museum des Vereins für Heimatkunde zum Saisonauftakt 2008 am heutigen Samstag, 12. April, um 14 Uhr. Die Leiterin, Dr. Regina Geiß-Dreier, trägt es mit Fassung, erlaubt den Besuchern am Eröffnungstag sogar einen Blick auf ihre "Dauerbaustelle", wie sie scherzt.Themenschwerpunkt Vor- und Frühgeschichte sowie Oldenburger Zeit, dazu die Sonderausstellung "Experimentelle Archäologie", die gleichermaßen Museumspädagogik wie Erlebnismuseum beinhaltet: Die Säulen ihres (übrigens bereits 2002 verabschiedeten) Konzepts stehen, freut sich die Museumleiterin.Letztlich nimmt auch die Dauerausstellung, die bewusst noch den Arbeitstitel "Welt der Kelten" trägt, immer deutlichere Konturen an. Im Saal des Anbaus wird schwer geschafft. Gerade entsteht die Rekonstruktion eines keltischen Pfahlhauses; Jugendliche von "QualiJu", einer Arge-Maßnahme bei der Elisabeth-Stiftung, decken gerade die Hütte mit Holzschindeln ein. Auch der Förderlehrgang der Stiftung legt Hand an, baut Palisaden, die später einmal als Raumteiler dienen, und fertigt Sitzmöbel für Besuchergruppen. Fürstengrab bleibt unzugänglich

Einige Vitrinen mit keltisch-römischen Exponaten werden am Eröffnungstag zu sehen sein. Den Blicken der Besucher verborgen bleibt jedoch der hintere Teil des Raums mit dem Schmuckstück der Ausstellung, dem im Boden eingelassenen Fürstengrab. Und ab Montag haben wieder allein die Arbeiter Zutritt zum Saal.Den letzten Schliff bekommt die Dauerausstellung "Birkenfeld zur Oldenburg-Zeit". Hans-Peter Brandt vom Verein für Heimatkunde hat die Schau konzipiert und zusammen mit Richard Schuch, Irene Blüder und Hisso von Selle realisiert. In Fotografien und Schriftstücken, vor allem aber in einer Vielfalt eher alltäglicher Utensilien wird die Ära zwischen 1817, als Birkenfeld vom Wiener Kongress dem Fürstentum Oldenburg zugeschlagen wurde, und 1937, dem Beginn preußischer Zeiten, beleuchtet. "Steinzeit-Gemälde" aus prähistorischen Farben

Die erste Sonderausstellung der Birkenfelder Museumssaison 2008 wird sich der "Experimentellen Archäologie im Geschichtsunterricht" widmen. Vorgestellt wird unter anderem das Projekt "Renneisengewinnung", das das Institut für Alte Geschichte der Universität des Saarlandes und die Regionale Schule Birkenfeld gemeinsamen mit dem Museum und Dr. Thomas Fritsch, dem Leiter des Projekts "Keltischer Ringwall Otzenhausen" in den Osterferien verfolgten. Der von den Schülern aus Lehm gebaute Ofen steht am Aufgang zum Museum, was bei dem Experiment herauskam - ein unförmiger Klumpen Eisen - ist in der Ausstellung ebenso zu sehen wie "Steinzeit-Gemälde" aus prähistorischen Farben, die ein andere Schülergruppe im Rahmen des Projekts anfertigte.Als erstes "Ausstellungsobjekt des Quartals" ist ein Modell des Nahekopfs bei Frauenberg im Museumsfoyer zu sehen; der Idar-Obersteiner Heimatforscher Paul Geiß sowie Mitglieder des Heimat- und Verschönerungsverein Frauenberg haben das Exponat in den 70er-Jahren gebaut.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort