Bescherung auf dem Weihnachtsmarkt

Ein nasskalter Dezembertag hat viele Menschen nicht vom Besuch des Morbacher Weihnachtsmarktes abgehalten. Sie lockte aber auch der nahtlose Übergang in den Schwänzjesmarkt, eine mehr als 100 Jahre alte Tradition, bei der es immer lustig zugeht.

 Überall, wo St. Nikolaus und sein Knecht Ruprecht auf Kinder wie Benjamin (8) und Julia (6) stießen, gab's Bescherung. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Überall, wo St. Nikolaus und sein Knecht Ruprecht auf Kinder wie Benjamin (8) und Julia (6) stießen, gab's Bescherung. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Morbach. (doth) "Wir wollen hier zeigen, was wir können und zu bieten haben", sagt das Vorstandsmitglied im Gewerbe- und Verkehrsverein Morbach und Metzgermeister Klaus Gauer- Kneppel mit Stolz. An seinem Stand auf den Weihnachtsmarkt, und überall, wo es etwas Warmes - egal ob fest oder flüssig - gab, bildeten sich am Samstag rund um die Pfarrkirche St. Anna dichte Menschentrauben.

Es gab viel zu probieren, zumal die regionale Vermarktung weiter im Aufwind ist. Die schmucken Weihnachtshäuschen, in diesem Jahr alle mit einheitlichem Anstrich, luden zum Stöbern ein. Einige Geschäfte hatten sich auf diesem Markt auch in einem Häuschen etabliert und rückten so noch ein Stück näher an ihre Kunden.

Zu den Spitzenzeiten brachte es der Weihnachtsmarkt dann auf rund 1000 Besucher. Der liebste Gast war St. Nikolaus - auch wenn er seinen Knecht Ruprecht dabei hatte. Überall, wo die beiden Kinder sahen, machten sie Station, und schon gab es eine Bescherung für die Kleinen. Dann zog das Gespann mit seinem Ziehwägelchen weiter.

"Dieser Weihnachtsmarkt ist für den gesamten Ort wichtig, vor allem, weil er so schön rund um die Pfarrkirche angeordnet ist", unterstreicht Ortsvorsteher Georg Schuh. Aber er hat noch ein Vorläufermodell, den Schwänzjesmarkt, der seit mehr als 100 Jahren Tradition ist. Diese will die Karnevalsgesellschaft "Die Dilldappen" erhalten. Vorsitzender Rainer Kurz bot mit seinen Helfern den nahtlosen Übergang in eine Après-Ski-Party im Zelt.

"Der Name des Schwänzjesmarktes kommt vom Schabernack, den sich einige Morbacher in früheren Zeiten erlaubten", erklärt Kurz. Schweineschwänzchen wurden per Sicherheitsnadel an Mänteln von Zeitgenossen befestigt, ohne dass diese das bemerkten. Entsprechend lustig fanden das alle anderen. "Sowas könnten wir doch mal wieder einführen", findet der Vorsitzende des Karnevalvereins "Die Dilldappen".

Händler klagen über schlechten Umsatz



Weniger lustig fanden einige Standbetreiber den Weihnachtsmarkt, denn es mangelte an Umsatz. Dieter Stefes aus Hinzerath bot wärmende Wollsachen an, die seine Frau Georgetta an langen Abenden strickte. "Der Umsatz ist wie das Wetter. Ein Glück, dass wir nicht von diesem Angebot leben müssen", sagt der Hobbyhändler. Weniger Glück hat in diesem Punkt Erwin Pfeiffer aus Gmünd in der Eifel, denn er ist hauptberuflich reisender Händler. "Die Umsätze gehen allgemein auf allen Märkten zurück."

Doch für Elisabeth Schmitt aus Morbach war es ein schöner Markt: "Es fehlt eigentlich nur noch der Schnee".

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