Bestattungswald: Mehr als 1260 gültige Unterschriften

Morbach · Die Morbacher CDU-Fraktion will Details über einen möglichen Bestattungswald wissen und die Bevölkerung mehr für mögliche Probleme sensibilisieren. Rainer Stablo, Befürworter einer solchen Stätte, glaubt, dass ein Bestattungswald kostendeckend betrieben werden kann. Genügend Unterschriften für einen Bürgerentscheid gibt es.

 Ob in Morbach ein Bestattungswald eingerichtet wird? Diese Entscheidung fällt voraussichtlich per Bürgerentscheid. In der nächsten Ratssitzung sollen die Fakten auf den Tisch kommen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Ob in Morbach ein Bestattungswald eingerichtet wird? Diese Entscheidung fällt voraussichtlich per Bürgerentscheid. In der nächsten Ratssitzung sollen die Fakten auf den Tisch kommen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Morbach. Wie weit sind die Prüfungen der Unterschriftenlisten für einen Bürgerentscheid zum Thema Bestattungswald gediehen? Das interessiert die CDU-Fraktion des Morbacher Gemeinderats.
Sie hat Bürgermeister Andreas Hackethal deshalb eine Anfrage geschickt. Danach ist klar: Die Zahl der Unterschriften, die die Initiatoren Rainer Stablo, Bruni Kluss, Rüdiger Luckow und ihre Helfer im April und Mai gesammelt haben, reicht für einen Bürgerentscheid aus.
1343 Unterschriften sind auf den Listen, davon 1264 gültige, sagt Hackethal. Lediglich 867 waren nötig. Wie berichtet sind Stablo, Kluss und Luckow die Vertrauensleute einer Bürgerinitiative, die sich in der Einheitsgemeinde für einen Bestattungswald in kommunaler Trägerschaft einsetzt. Die CDU-Fraktion blickt schon nach vorne. Fraktionsvorsitzender Jürgen Jakobs rechnet damit, dass sich der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am 16. September mit dem Bestattungswald auseinandersetzt und über die Zulässigkeit des Bürgerentscheids befindet. Er will dann Fakten auf dem Tisch haben.
Seine Fraktion bittet die Verwaltung um Vorschläge für einen oder mehrere Standorte. Zudem möchten die CDU-Abgeordneten wissen, wie hoch die Investitionskosten und die laufenden Kosten voraussichtlich sein werden und welche Gebühren zu erwarten sind. "Bisher haben wir global diskutiert, jetzt müssen wir ins Detail gehen und auch überlegen, welche Konsequenzen eine Entscheidung mit sich bringt", sagt Jakobs. Dazu gehört für den Fraktionsvorsitzenden auch die Höhe der Kosten, die zu erwarten sind. Man wolle mit den Fakten auch die Bevölkerung für die Problematiken, die ein Bestattungswald mit sich bringt, sensibilisieren.
Des weiteren bittet die CDU-Fraktion die Verwaltung um Vorschläge, wie die Kosten gedeckt werden könnten und welche gemeindlichen Friedhöfe in der Einheitsgemeinde möglicherweise geschlossen werden müssten. Bürgermeister Hackethal hat bereits mehrfach geäußert, dass aus Kostengründen Friedhöfe aufgegeben werden müssten, falls der Gemeinderat oder die Bevölkerung einen Bestattungswald beschließt.
Die Mehrheit des Gemeinderates hatte am 17. Februar einen Bestattungswald in kommunaler Trägerschaft abgelehnt. Die Mitglieder der CDU-Fraktion votierten damals geschlossen gegen das Vorhaben (der TV berichtete).
Initiator kritisiert CDU


Rainer Stablo beurteilt die Anfrage der CDU als einen Versuch, mögliche Kosten in den Vordergrund zu ziehen. Seiner Meinung nach belasten diese die Morbacher Finanzen nicht, denn es entstünden auch Einnahmen. Investitionskosten fallen lediglich in einer überschaubaren Größenordnung an, sagt er. Zudem könne man klein beginnen und die Anlage sukzessive entwickeln.
"Normalerweise sollte sich der Friedhof kostendeckend betreiben lassen", sagt Stablo. Er geht sogar davon aus, dass ein Bestattungswald dabei hilft, die Schließung von Friedhöfen zu verhindern.

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