Besucherzahlen sind im Keller

Der Betriebsleiter des Fischbacher Kupferbergwerks geht offensiv damit um, dass die Besucherzahlen immer mehr in den Keller zu rutschen drohen.

Fischbach. (vm) Wieder rund 2000 Gäste weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum: Die Halbjahresbilanz der Besucherzahlen des Fischbacher Kupferbergwerks fällt ernüchternd aus. Der Betriebsleiter Ulrich Münstermann räumt freimütig das Problem ein: "Die Entwicklung ist bescheiden." Münstermann: "Als ich meinen Job im Jahr 1999 übernommen habe, hatten wir 55 000 Gäste. 2007 waren es dann nur noch 35 000. Wir können jede Art von Werbung gut gebrauchen. Ich weiß aber von anderen Einrichtungen dieser Art in der Umgebung - zum Beispiel dem Idar-Obersteiner Steinkaulenberg -, dass es da auch nicht besser aussieht. Aber das ist letztlich natürlich kein Trost." Spezielle Angebote wie die Weinprobe unter Tage und Fackelführungen üben leider auch nicht mehr den Reiz vergangener Tage aus, sagt Münstermann. Auch hier gebe es weniger Anmeldungen als in den Vorjahren. Das Interesse von Schulklassen an einer Tour durch das Bergwerk mit Vorführungen sei nach wie vor sehr gering, sagt der Betriebsleiter mit Bedauern. Ein wenig optimistisch ist er dennoch: Schließlich steht vom 3. bis 5. Oktober der "8. Mittelalterliche Markt mit historischer Kupferschmelze" am und rund ums Bergwerk an. In diesem Jahr wird die Veranstaltung, die 2007 von rund 4500 Gästen an zwei Tagen besucht wurde, erstmals auf drei Tage ausgedehnt. Das Programm setzt auf Bewährtes: Das Angebot der Händler an rund 40 Ständen, das bunte Treiben mit Gauklern, Musikanten und historischen Gruppen, die zur Reise durch die Jahrhunderte einladen, kommt gut an. Auch die Kupferschmelze, in den Vorjahren oftmals ein Sorgenkind, funktionierte 2007 hervorragend. Nur wenige Gäste nutzen aber zugleich die Gelegenheit zur kostenpflichtigen Führung durchs Bergwerk. Das Eintrittsgeld fehlt letztlich wieder zur Finanzierung des Programms. Auf dieses Problem machte Münstermann bereits im vorigen Jahr aufmerksam und hofft, dass dieses Mal vielleicht doch der ein oder andere Gast unter Tage unterwegs sein möchte. Noch eine Tendenz bereitet Münstermann Sorgen: Mittelalterliche Märkte boomen. Was früher außergewöhnlich war, beginnt, seinen Reiz zu verlieren.

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