Bitten und danken

GONZERATH. Der 10. September ist dieses Jahr ein besonderer Tag für die Gonzerather Klausenpilger: bereits zum 125. Mal machen sie sich auf den Weg zur Wallfahrtskirche nach Klausen.

Der Brauch, aus Anlass des Feiertags "Maria Geburt" am 8. September nach Klausen zu pilgern, geht bis auf das Jahr 1880 zurück. "Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass auch schon vor 1880 nach Klausen gepilgert wurde", erzählt Wiltrud Dohms aus Meerbusch bei Düsseldorf. Im Rahmen von Recherchearbeiten seien sie und ihr Mann Peter für dessen Doktorarbeit in den 60er Jahren rein zufällig auf entsprechende Unterlagen gestoßen. "Leider sind aber mittlerweile viele dieser Unterlagen verschwunden, so dass ein genauer Beleg nicht mehr möglich ist", sagt Dohms weiter. In einem Telefongespräch mit Wiltrud Dohms erfuhr Berthold Wagner, der die Wallfahrt seit einigen Jahren mitorganisiert, von der langen Tradition der Gonzerather Pilger. Die Motivation mitzupilgern sei bei jedem eine andere, erzählt Willi Gorges, Vorsitzender des Heimatvereins Gonzerath: "Gesundheit, Familienprobleme, Sorge um Kinder, da ist alles dabei." Auch aus Dankbarkeit pilgern viele mit. Man schließe praktisch einen kleinen "deal" mit Gott ab, erzählt Gorges. "Wenn etwas gut gelaufen ist, geht man als Zeichen der Dankbarkeit nach Klausen." Die Wallfahrt könnte sich aber auch durchaus für Heiratswillige lohnen: So ist auf den Internet-Seiten der Ortsgemeinde Klausen nachzulesen, dass besonders ledige Frauen gerne nach Klausen pilgern, sei so eine Wallfahrt zur Mutter Gottes doch hilfreich bei der Suche nach dem "Mann für's Leben". Für die diesjährige Wallfahrt ist ein besonderes Programm geplant. Der 27 Kilometer lange Weg führt die Pilger wie jedes Jahr von Gonzerath durch das Hinterbachtal über Veldenz nach Mülheim und von dort durch die Weinberge über Monzel nach Klausen. 70 und 100 Pilger werden erwartet

Die Messe um 15 Uhr wird dieses Jahr vom MGV-Liederkranz Gonzerath und dem Kirchenchor St. Cäcilia mitgestaltet, anschließend erfolgt die Rückkehr gegen 16.30 Uhr per Privat-PKW und Bussen nach Gonzerath. Nach einem kurzen Dank-Gebet an der Marienkappelle erwarten die Pilger dort Kaffee und Kuchen, für Daheimgebliebene schon ab 14.30 Uhr, Männergesangsverein und Kirchenchor runden mit Gesangsdarbietungen das Programm ab. Zwischen 70 und 100 Pilger aus Gonzerath und den umliegenden Ortschaften haben sich in den vergangenen Jahren an den Wallfahrten beteiligt. "Dieses Jahr hoffen wir auf eine noch größere Beteiligung", sagt Gorges. Treffpunkt für alle Wallfahrer ist am Samstag, 10. September, um 6 Uhr in der Gonzerather Dorfmitte. Festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung sowie die Mitnahme von Essen und Trinken werden empfohlen, denn: "Wir sind erst gegen 13 Uhr in Klausen und gepilgert wird bei jedem Wetter." Allerdings werden auch Pausen eingelegt, in Monzel besteht die Möglichkeit zur Einkehr in ein Gasthaus. Wer nicht die ganze Strecke mitpilgern will, kann gegen 9 Uhr an der Mülheimer Brücke oder ab 10.30 Uhr in Monzel "zusteigen". Zusätzlich besteht die Möglichkeit, um 13.15 Uhr ab Gonzerath mit zwei Bussen nach Klausen zu fahren. Anmeldungen für die Busse nimmt Rita Philipps, Telefon 06533/4476, entgegen.

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