Borkenkäfer frisst Loch in den Etat

MORBACH. (iro) Der Nachtragshaushalt 2004 spülte der Gemeinde Morbach nochmals 1,5 Millionen Euro zusätzlich in die Kassen (der TV berichtete). Der Forst hatte daran allerdings keinen Anteil.

Die für 2004 geplanten 2200 Euro Überschuss im Forstwirtschaftsplan korrigierte der Dhronecker Forstamtsleiter Hans-Jürgen Wagner in der jüngsten Ratssitzung auf ein Minus von 40 000 Euro. Drei Aspekte seien dafür verantwortlich: Der Buchen- und Eichenholzmarkt sei weggebrochen. Das bedeutete neun Euro minus pro Festmeter. Der Borkenkäfer sorgte für 6000 Festmeter Kalamitätsholz, das nur mit einem Preisabschlag von 30 Prozent an den Mann gebracht werden konnte. Der dritte Grund war die Borkenkäfer-Prophylaxe, die dadurch ebenfalls notwendig wurde. Doch Wagner muss dennoch nicht, was Morbach angeht, sorgenvoll in die Zukunft schauen: "Für 2005 sieht‘s ein kleines bisschen erfreulicher aus", stimmte er die Ratsmitglieder positiv ein. Der Forstamtsleiter geht für 2005 von schwarzen Zahlen aus: Er will im kommenden Jahr mit 76 000 Euro abschließen. Augenscheinlich im Planwerk für 2005 ist die Tatsache, dass der Hiebsatz ansteigen wird. Das liege daran, dass die Bestände ein Alter erreicht hätten, in dem sie ein "Optimum an Zuwachs" bringen. Wagner geht für 2005 von einer "lebhaften Nachfrage nach Fichtenholz" aus, die nur zu 70 Prozent in Rheinland-Pfalz gedeckt werden könnte. Deshalb rechnet er in dem Bereich mit einem leichten Preisanstieg. Der Laubholzmarkt sei weiter schwierig. Dennoch müsse mehr Laubholz geerntet werden, da ein großes Potential vorhanden sei. Im Hauungsplan 2005 seien rund 21 000 Festmeter Einschlag vorgesehen. Die Fichte sei mit knapp 16 000 Festmetern am stärksten vertreten. 1500 Festmeter Eiche und 1600 Festmeter Buche Holzeinschlag seien geplant. Der Plan berücksichtigt die Zahlen des neuen Forsteinrichtungswerks, das am 1. Oktober 2005 Gültigkeit erlangt.Keinen Cent mehr für Gütesiegel

Wagner hatte gehofft, dass zertifiziertes Holz besser zu vermarkten sei. Doch leider "bekommen wir dafür zur Zeit keinen Cent zusätzlich". Holz ohne Gütesiegel werde man allerdings immer schlechter los. Einstimmig billigte der Rat den Forstetat 2005. Die Neuabgrenzung der Forstreviere soll zunächst in den Ortsbezirken diskutiert werden und wurde deshalb vertagt.

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