Alle reden vom Wetter, auch auf der Kirmes. Denn der in Morbach fast schon traditionell gut gelaunte Petrus ließ Veranstalter und Gäste teilweise im Stich. Beim Fassanstich von Ortsvorsteher Hans Jung spritzte es nicht einmal. Doch nur wenige Minuten später öffnete der Himmel erstmals kräftig seine Schleusen. Der Feierlaune tat dies keinen Abbruch. "Wenn's regnet, stellen sich die Leute unter. Eine Stunde später sind sie wieder da", weiß Sandra Di Napoli aus Koblenz. Doch am Samstag und Sonntag kam häufig auch die Sonne raus. Die Motive der Kirmesgänger sind so unterschiedlich unterschiedlich wie die Menschen. "Flieger und Fritten", das war bei Samira (4) und Janina Schuh (6), Bischofsdhron, entscheidend. Andere machten wie Günter Martini mit Gattin aus Longkamp einen Rundgang. Viele kommen jedoch wie die Ex-Morbacherin Elisabeth Schmitz aus Frankfurt zur Kirmes, um bei Bier, Wein oder Cocktail mit Freunden in Erinnerungen zu schwelgen. Das erste Mal war DJ Mike mit der brasilianischen Samba-Gruppe "Cubacan" da, engagiert vom TV Morbach. Er geriet angesichts der Menschenmassen am Samstag ins Schwärmen: "Das ist die beste Kirmes im Hunsrück." Noch verhalten war zu Beginn der Zuspruch für die jüngste Attraktion: den "Cloud Rider". "Das ist wie fliegen", schwärmte die holländische Brenda Wielders auf einem mit Seilen gesicherten Trampolin. Von einer historischen Kirmesorgel (1924), die von Martin Henn liebevoll restauriert wurde, waren nicht nur Marion Martiny und Bruder Martin begeistert: "Da muss man einfach stehen bleiben und zuhören." Nicht nur Komplimente wurden dort gewechselt. Denn Henn sammelt Geld für eine Therapie seiner autistischen Tochter Stefanie. An Kirmessonntag ist längst noch nicht alles vorbei. Heute, Montag, gehen die Firmen "auf die Gass'". "Da herrscht eine besondere Stimmung", versicherte der stellvertretende Ortsvorsteher Georg Schuh - wenn das Wetter mitmacht. Weitere Bilder zu dieser Veranstaltung finden Sie auf SEITE 19