Brücken zur Kirchenmusik

HEIDENBURG. (urs) Im Rahmen seiner "Bischöflichen Visitation" hat Weihbischof Stephan Ackermann in Heidenburg das Gespräch mit Kirchenmusikern, Chorleitern und -vorsitzenden gesucht.

 In der Gesprächsrunde mit Definitor Georg Moritz, Weihbischof Stephan Ackermann und Dekanatskantor Michael Meyer (von links) zeigen besorgte Kirchenmusiker, Chorleiter und Kirchenchorvorsitzende in Heidenburg auch Chancen der Kirchenmusik auf. TV-Foto: Ursula Schmieder

In der Gesprächsrunde mit Definitor Georg Moritz, Weihbischof Stephan Ackermann und Dekanatskantor Michael Meyer (von links) zeigen besorgte Kirchenmusiker, Chorleiter und Kirchenchorvorsitzende in Heidenburg auch Chancen der Kirchenmusik auf. TV-Foto: Ursula Schmieder

Es sind schwere Zeiten für Kirchenchöre. Die Gesprächsrunde mit Weihbischof Stephan Ackermann und Kirchenmusikern, Chorleitern und -vorsitzenden kommt den an die 40 Teilnehmern daher gerade recht. Denn wie den weltlichen Chören macht auch den kirchlichen der fehlende Nachwuchs zu schaffen. Doch Resignation ist fehl am Platz, betont der Bernkastel-Kueser Dekanatskantor Michael Meyer in Heidenburg. Mit attraktiven Angeboten seien die nach wie vor begeisterungsfähigen Kinder auch zu gewinnen, plädiert er für mehr Kooperationen. "Auch wenn wir diese Früchte nicht selbst ernten können", ermuntert er, auch über die Grenzen der eigenen Pfarreien zu blicken. Das Repertoire muss stimmen

Während es an der Mosel noch junge Sänger gibt, kann Meyers Morbacher Kollege Markus Thome keinen kirchlichen Kinderchor nennen. Allerdings tritt der von ihm geleitete Morbacher Kinderchor auch in Gottesdiensten auf. In den Schulen werde viel zu wenig gesungen, beklagt Dekanatsreferent Martin Backes. Auch Berglichts Chorleiter Andreas Krob würde sich wünschen, dass die Schulen den Grundstein legten. Die Freizeitangebote seien einfach so vielfältig wie nie zuvor. Dennoch glaubt er, dass Kinderchöre sich nicht eignen, Brücken zu schlagen zu Kirchenchören. Die verlässlichsten Sänger seien junge Familienväter im Alter von Mitte bis Ende 20, setzt er auf Projektchöre. "Die Chorlandschaft verändert sich", bekräftigt Matthias Balzer, Referent für Kirchenmusik und Leiter der Bischöflichen Kirchenmusikschule. Ein Jugendchorsänger wechsle nicht mehr automatisch zum Kirchenchor. Daher gelte es, Chancen aufzutun wie etwa ein überregionales Projekt oder einen Gospelchor. Ackermann regt ein musikalisches Projekt mit den Firmlingen an. Allerdings lässt er hinsichtlich des Repertoires "jugendgemäßer Kirchenmusik" Zweifel anklingen. "Da erlebe ich eine starke Kluft", nennt er als Beispiel "Danke für diesen guten Morgen", das er schon so oft gesungen habe: "Da merkt man, wie das knirscht im Gebälk." Dabei sei die Bedeutung der Kirchenmusik ihnen allen klar. Ohne Musik, die die "Sehnsucht nach mehr" wecke, fehle etwas. Das Wort allein könne das nicht bewirken. Aber das Repertoire sei wichtig: "Wenn der Rahmen nicht dazu beiträgt, wird es schwerer." Die Diskussion im Zuge der "Bischöflichen Visitation" Ackermanns ist eines von mehreren dekanatsweiten "Zielgruppengesprächen", die der Weihbischof mit Gruppen wie Firmkatecheten, Jugendleitern oder Kindertagesstättenleiterinnen geführt hat. Mit dabei waren auch Dechant Matthias Veit sowie sein Stellvertreter, Definitor Georg Moritz. Begrüßt hatte den Weihbischof Pfarrer Dieter-Franz Koster.

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