Da wird was Feines angerichtet

HORATH. Totgesagte leben bekanntlich länger. Dieses Sprichwort trifft auch auf die Hunsrücker Spezialitätenwoche zu. Wegen zu geringer Nachfrage wäre sie fast begraben worden, doch die Auftaktveranstaltung der vierten Auflage lässt auf einen großen Erfolg hoffen.

Die Töpfe sind gespült, die Herde auf Hochglanz poliert. Von Stress ist in der Küche des Familien-Hotels Hochwald in Horath keine Spur. Doch das wird sich am Samstag schlagartig ändern. Denn dann findet in dem idyllisch gelegenen Hotel die Auftaktveranstaltung zur vierten Hunsrücker Spezialitätenwoche statt. Leckere Hunsrück-Kost statt immer nur Spaghetti mit Tomatensoße - diese Idee versuchen die Veranstalter der Spezialitätenwoche den Menschen zu vermitteln. Und das nicht nur den Gästen, die den Hunsrück bereisen, sondern auch - und vor allem - den "Einheimischen". Doch dieses Rezept schien nicht aufzugehen, von Jahr zu Jahr sank die Nachfrage nach dieser kulinarischen Woche. "Als das so schlecht lief, kam am Wirtestammtisch die Überlegung auf, ob wir die Spezialitätenwoche ganz einschlafen lassen", erinnert sich Gereon Haumann, Geschäftsführer des Familien-Hotels Hochwald in Horath. Der Fürsprecher macht den Auftakt

"Da ich mich dafür eingesetzt habe, diese Institution beizubehalten, kamen die anderen Wirte mit dem Vorschlag: ,Dann mach du doch auch die Auftaktveranstaltung.'" Da ließ sich der gebürtige Rheinländer nicht zweimal bitten und nahm die Herausforderung an. Doch welche kulinarischen Spezialitäten hat der Hunsrück schon zu bieten? Solch eine Frage könnte aus dem Mund eines Banausen stammen. Und der würde sofort verstummen, wenn er den Menü-Plan des Familien-Hotels liest. "Wir haben uns für ein schönes Sieben-Gang-Menü mit regionalen Besonderheiten entschieden." Das liest sich auf der Karte dann folgendermaßen: Den Auftakt macht Amuse Bouche, gebackenes Fladenbrot mit Ziegenkäse, gefolgt von taufrischem Feldsalat an lauwarmer Kartoffel-Specktunke, danach eine Trilogie von Teigwaren mit frischen Pfifferlingen. Anschließend gibt es ein Zitronen-Melisse-Sorbet zum Auffrischen, bevor es mit Medaillons vom Rehrücken an Waldbeersauce, Kartoffeltörtchen und bunten Gemüsekörbchen weitergeht. Und zum krönenden Abschluss lassen Küchenchefin Elke Petry und ihre beiden Stellvertreter Wolfram Beth und Marco Jakobs bei der Dessertvariation Hochwald ihrer Kreativität freien Lauf. Das hört sich nicht nach Hunsrücker Spezialitäten, sondern eher nach französischer Haute Cuisine an? Falsch. Zugegeben, bei den sieben Gängen handelt sich nicht um Hunsrücker Hausmannskost, sondern um Hunsrücker Zutaten exklusiv verpackt. Während in den vergangenen Jahren die Spezialitätenwoche sehr spärlich besucht war, hat sich das in diesem Jahr geändert - und das bereits bevor die Woche überhaupt begonnen hat. "Die Resonanz ist überwältigend", schwärmt Gastgeber Haumann. 106 Zusagen liegen dem Familien-Hotel Hochwald bereits vor. "Maximal 132 Personen können wir bewirten", sagt Haumann. Das heißt: 26 Gäste können sich noch schnell anmelden. Anmeldung unter Telefon 06504/9190.

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