Das "M" macht das Rennen

MORBACH. Der Ortsbeirat Morbach hat am Dienstagabend entschieden: Eine Skulptur des Hundheimer Künstlers R. O. Schabbach soll künftig am Morbacher Kreisel stehen. Die Mehrheit stimmte für sein liegendes "M" aus Plexiglas. Das bunte Kunstwerk wird rund 13 300 Euro kosten.

Die Entscheidung war den Morbacher Ortsbeiratsmitgliedern nicht leicht gefallen. "Jeder der Entwürfe hätte eine Realisierung verdient", lobte Hans-Jürgen Schuh von den Freien Wählern Morbach (FWM) die Qualität der Arbeiten. Auch Ortsvorsteher Hans Jung bedauerte, dass nur eines der vier Projekte zum Zuge kommen würde. Vier Künstler hatten sich an der Auslobung des Ortsbezirks beteiligt und Entwürfe eingereicht: Philippe Devaud aus Rinzenberg schlug vier laminierte Glasscheiben in einer Kreuzform vor. In die Scheiben sollten für Morbach ortstypische Produkte wie Tabak, Holz, Papiertüten und ein Plakat des Films "Heimat" einlaminiert werden. Die Modelle von Rüdiger Luckow aus Hinzerath zeigten eine Vogelgruppe aus Holz und eine wörtliche Umsetzung des Begriffs "Kreisel". Luckow setzt auf Holz, da die Region viel mit Holz zu tun habe und der Werkstoff auf das Traditionshandwerk der Morbacher Bildhauer hinweise. Ein "kulturelles Besucher-Leitsystem" präsentierte dagegen Roland Michel aus Auw an der Kyll: Vier überdimensionierte Bleistifte sollten so aufgestellt werden, dass sich in den so definierten Blickachsen die vier Morbacher Museen befinden. Ein liegendes "M" aus Plexiglas-Scheiben hatte der Hundheimer Künstler R.O. Schabbach eingereicht, auf der in Hinterglas-Malerei die 19 Ortsbezirke, symbolisiert durch Köpfe, Augen und Münder, zu sehen sind. Künstler garantiert für Witterungsbeständigkeit

Weil die Skulptur "sehr aussagekräftig" sei, entschied sich die CDU-Fraktion laut Georg Schuh für das Schabbach-Modell, während die FWM sich auf Philippe Devaud festlegte. Der Rinzenberger habe aus Sicht der Fraktion am besten den Bogen von der Morbacher Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft gespannt, argumentierte Hans-Jürgen Schuh. Brigitte Heintel von der SPD, der auch die Vögel von Luckow gefielen, hielt das liegende "M" für "sehr fantasievoll" und für den besten Entwurf. Skeptisch zeigte sich Hans-Jürgen Schuh wegen der Beständigkeit des Materials, während sein Fraktionskollege Rainer Kurz zu bedenken gab, dass die Skulptur mit Graffitis besprüht werden könne. Bürgermeister Gregor Eibes machte darauf aufmerksam, dass der Künstler für die UV-Beständigkeit der Farben und die Witterungsbeständigkeit des Glases garantiere. Dies solle man mit dem Künstler erneut besprechen und schriftlich festhalten. Auch über die Dimensionen werde gesprochen. In der Skulpturen-Frage sei man einen guten Weg gegangen, erklärte Bürgermeister Eibes grundsätzlich. Er könne sich auch vorstellen, dass künftig weitere Werke Schabbachs im Ort zu sehen sein könnten, zum Beispiel am neuen Rathaus. Mit neun Ja-Stimmen stimmte das Gremium für den Entwurf des Hundheimers, vier Räte votierten für Devaud. Die Kosten für die Skulptur veranschlagt Schabbach auf 13 300 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort