Das digitale Fernsehen kommt

Für Fernsehzuschauer, die bisher ihre Programme noch über eine Antenne empfangen, wird der 4. Dezember zum Meilenstein. An diesem Tag wird das Empfangsgebiet für das digitale Fernsehen (DVB-T) in Rheinland-Pfalz erheblich ausgeweitet. Gleichzeitig jedoch werden die bisherigen analogen Sendeeinheiten abgeschaltet.

Kreis Birkenfeld. (mo/gav) Der Sender Donnersberg, der weite Teile des Hunsrücks und des Nahegebiets versorgt, wird im Rahmen der Umstellung auf digitales Antennenfernsehen (DVB-T) am 4. Dezember umgerüstet. An diesem Tag endet der analoge Dienst (Donnersberg: Kanal 10 - Das Erste; Kanal 37 - ZDF und Kanal 60 - SWR Fernsehen). Wer die drei Programme bisher nur analog über Antenne empfängt, wird fortan in die Röhre gucken, der Bildschirm bleibt schwarz. In topografisch günstigen Lagen, das sind vorrangig die Hunsrückhöhen "vorm Wald", prognostizieren die Fachleute des SWR ihren Kunden gute Chancen, mit Dach- oder Außenantennen das neue digitale Fernsehen, das zukünftig vom Sender Donnersberg ausgestrahlt wird, empfangen zu können. Fernsehzuschauern, die in ungünstigen Gebieten wohnen, empfehlen die Spezialisten des SWR auf Kabel- oder Satellitenfernsehen auszuweichen. Hartgesottene "Antennengucker" denken bereits darüber nach, in diesem Fall ihren Apparat vorübergehend einzumotten und bei der GEZ die Fernsehgebühren einzufrieren. Ob man mutmaßlich zum glücklichen Kreis derer gehören wird, die mit Dach- oder Außenantenne DVB-T empfangen können, erfährt man im Internet unter www.ueberallfernsehen.de. Wer mit seiner Antenne digitales Fernsehen einfangen kann, muss diese eventuell neu ausrichten und braucht zur Entschlüsselung einen Decoder, die sogenannte Set-Top-Box. Die rund 50 Euro teure Box wird mittels Scartkabel wie ein Videorekorder zwischen die Antenne und den Fernseher angeschlossen. Sie macht den Weg frei, zukünftig zwölf öffentlich-rechtliche Programme zu sehen: Von den Sendern Donnersberg und Kaiserslautern werden über den Kanal 57 Das Erste, ARTE, Phoenix und Eins plus ausgestrahlt. Kanal 30 beinhaltet das ZDF, 3Sat, ZDF-Dokukanal sowie Kinderkanal und ZDF-Infokanal im Wechsel. Schließlich empfängt man via Kanal 44 die dritten Programme von SWR, WDR, hr-Fernsehen und dem Bayerischen Rundfunk. Gesetzgeber sitzt Fernsehmachern im Nacken

Im Hinblick auf die Versorgungslücken im nördlichen Hunsrück und im Naheraum rückt der neue, im Aufbau begriffene Sendemast auf dem Idarkopf in den Mittelpunkt des Interesses. Erst im kommenden Jahr soll der Turm, zusammen mit den neuen Standorten Koblenz, Ahrweiler, Bad Marienberg auf dem Hardtkopf die komplette Versorgung des nördlichen Rheinland-Pfalz sicherstellen. Dabei sitzt den Fernsehmachern der Gesetzgeber im Nacken: In Deutschland muss der Ausbau des digitalen Fernsehens im Jahr 2010 abgeschlossen sein. Eine flächendeckende Einführung des digitalen Antennenfernsehens in Rheinland-Pfalz ist laut SWR bis Ende 2008 geplant.

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