De Pälzer an sich

"Hausmacher mit Senf und Gummer" hat Ramon Chormann seinem Publikum in der Morbacher Baldenauhalle serviert. Die Mundart und Mimik des "Pälzers" sind seine Markenzeichen, seine Kompositionen, die Gesangs- und Klaviereinlagen Glanzstücke der Comedy.

 Manchmal geht's auch ohne Worte: Die enorme Gesichtsdynamik ist eines der Markenzeichen des Ramon Chormann. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Manchmal geht's auch ohne Worte: Die enorme Gesichtsdynamik ist eines der Markenzeichen des Ramon Chormann. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Morbach. (doth) Die Dramatik des Alltags bringt "De Pälzer" auf die Bühne. Ramon Chormann aus Bischheim am Donnersberg hat in der Morbacher Baldenauhalle Station gemacht: "Alles klar bei eich?"

Rund 250 Zuschauer tauchten ein in die Tiefen der Pälzer Seele, die offenbar bereits mit Hausmacher Wurscht, Senf und Gummer (Gurke) zur Erleuchtung gebracht werden kann. Chormann zeigt auf der Bühne, was in einem gelernten Verwaltungsfachangestellten, Kirchenmusiker mit C- Prüfung (das hat er mit Harald Schmidt gemeinsam) und Chorleiter so alles steckt.

Chormann kommt stets in feinem Zwirn und mit Fliege auf die Bühne. Zum Aufwärmen gibt's dann ein paar Witzchen, die nicht unbedingt ganz neu sein müssen, um zu funktionieren. Entscheidend anders als einige bundesweit bekannte Mitbewerber in der Branche sind - neben einer enormen Gesichtsdynamik, mit der der 37-Jährige die beschriebene Situation eindrucksvoll unterstreicht - die Kompositionen in Pälzer Mundart, die dem Pianisten erfrischend mühelos gelingen. Titel wie "Die Granat' do", das "Schnäkeslied" oder "In der Palz, do saht ma Ouw" lassen tief in die Pälzer Seele blicken, und das mit beachtlich schöner Gesangsstimme, die auch nicht jeder Komiker parat hat.

Der Himmel für den Pälzer ist anscheinend die Metzgerei, wo es frische Hausmacher Wurst gibt, die Ramon Chormann auch selbst im Foyer in Dosen anbot.

Sonderapplaus gab's für die gekonnten Wutanfälle, richtig echt mit knallroter Gesichtsfarbe. Eine solche Schimpfkanonade kam dann noch als Zugabe, denn die ist so richtig aus dem Leben gegriffen.

"Wie er sich spontan mit dem Publikum einlässt und am Klavier zur Hochform aufläuft, ist einfach großartig", findet Heribert Knob aus Hunolstein, der sich an diesem Abend köstlich amüsierte. "Den wollte ich unbedingt sehen", begeistert sich Anne Wagner aus dem saarländischen Schmelz. Das Programm sei so richtig aus dem Leben gegriffen, die Leute exakt beschrieben, und das alles mit richtig guter Musik.

"Dafür ist kein Weg zu weit", wissen jetzt nicht nur die Fans aus dem Saarland.

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