Deckel drauf statt spitz abrechnen

THALFANG/HORATH. Pauschalangebot oder detaillierte Abrechnung? Erstmals entschied sich der Verbandsgemeinderat bei der Vergabe der Erschließungsarbeiten im Malborner Neubaugebiet für die Deckel-Lösung. Außerdem wurde ein neuer dritter Beigeordneter gewählt.

Ein Jahr lang war Kerstin Trampert aus Merschbach dritte Beigeordnete der Verbandsgemeinde Thalfang. Jetzt stellte die Mitarbeiterin der Kreisverwaltung ihr Ehrenamt umzugsbedingt zur Verfügung. Als Nachfolger wählte der Verbandsgemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend in Horath nach kurzer nicht-öffentlicher Diskussion auf Vorschlag der FDP den Industriemeister Karl-Rudolf Pfeiffer aus Thalfang-Bäsch. Der 41-Jährige erhielt bei drei Enthaltungen 17 Ja- und zwei Nein-Stimmen. Für das verstorbene Ratsmitglied Reiner Brörmann (SPD) rückte Reinhard Manz nach. Das Neubaugebiet "Weinstraße" in Malborn kann endlich erschlossen werden. Der VG-Rat verabschiedete die Vergabe der Arbeiten zum Bau der Wasser- und Abwasser-Anlagen in einem Wert von 435 000 Euro. Von diesem Betrag entfallen 112 375 Euro auf die Ortsgemeinde. Malborn sei an einem kurzfristigen Baubeginn interessiert und habe bereits eine Vergabe vorbehaltlich der Entscheidung des VG-Rates beschlossen, informierte Dellwo. Das günstigste Angebot hatte die Firma Nikolaus Breit aus Hermeskeil abgegeben. Erstmals kam damit ein Pauschal-Angebot zum Tragen. "Warum hat der Bauausschuss keine Empfehlung ausgesprochen", fragte zuvor CDU-Sprecher Gereon Haumann, während sein Fraktions-Kollege Franz-Josef Gasper wissen wollte, ob die Gemeinde Erfahrungen mit Pauschalangeboten habe. Bei diesen Angeboten ist die Baufirma grundsätzlich an den vereinbarten Pauschalpreis gebunden, während im Normalfall die Arbeiten exakt abgerechnet werden. Dellwo empfahl, die Pauschal-Offerte zu nutzen, weil dabei Kosten gespart werden könnten. Berthold Thomas berichtete auf Nachfrage von Dietmar Jäger (SPD) von "überwiegend guten Erfahrungen" des Ingenieurbüros Jakobs-Thomas-Fuchs. Bettina Brück (SPD) gab zu bedenken, dass bei einem geringeren Abrechnungsaufwand die Entlohnung des Ingenieurbüros geringer ausfallen könne. Vor Pauschallösungen im Tiefbau warnte dagegen Rudi Marx (FDP). Während im Hochbau die Kosten relativ gut planbar seien, habe man im Erdreich mit mancher Unbekannten zu rechnen. Diese Bedenken hatte man zunächst auch im Ausschuss, machte der zweite Beigeordnete Burkhard Graul deutlich. Wichtig seien eine gründliche Planung im Vorfeld und eine ordentliche Bauleitung, fügte Winfried Welter (CDU) hinzu. Da das Ingenieurbüro dies ausdrücklich zugesagt habe, "können wir empfehlen, dem Pauschalvorschlag zuzustimmen", betonte er. Die anderen Fraktionen schlossen sich Welters Argumentation an.

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