"Defizit muss hinterfragt werden"

MORBACH. (sim) Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Morbach (FWM) im Gemeinderat Morbach, Achim Zender, wehrt sich gegen Vorwürfe, die FWM seien grundsätzlich gegen den Archäologiepark Belginum. Ursula Brandt aus Morbach hatte in einem Leserbrief entsprechende Kritik geübt.

Zender schreibt in einer Stellungnahme: "Mit äußerst spitzer Feder versucht Frau Brandt die Thematik eines sechsstelligen Fehlbedarfs des Archäologieparks Belginum abzuwürgen. Die gewählten Mandatsträger haben nicht nur das Recht, einen sprunghaft steigenden Fehlbedarf einer gemeindlichen Einrichtung zu hinterfragen. Nein, vielmehr ist es deren Pflicht, dies zum Wohl der Gesamtgemeinde anzusprechen." Zender weist darauf hin, dass im Jahr 2004 ein Fehlbedarf in Höhe von 87 000 Euro entstanden sei, im Haushaltsplan 2007 bereits ein Defizit in Höhe von 143 000 Euro für den Archäologiepark eingeplant sei. Zender stellt einen Vergleich an: Alle 19 Ortsbezirke der Gemeinde Morbach erhielten für ihr Maßnahmenbudget im Jahr 2007 zusammen 102 000 Euro. Zender: "Auch wenn die Gemeinde Morbach zurzeit finanziell gut dasteht, und es nicht darum geht, den Archäologiepark Belginum infrage zu stellen, müssen Wege aufgezeigt werden, ein solch hohes Defizit abzufedern." Auf Grund der überregionalen Bedeutung des Archäologieparks Belginum müssten sich, so Zender, das Land Rheinland-Pfalz und der Kreis an den laufenden Kosten beteiligen. Es könne nicht Aufgabe einer 11 000 Einwohner zählenden Kommune sein, allein eine solche Einrichtung mit hohen personellen Kosten wissenschaftlich begleiten zu lassen. Darüber hinaus müssten auch interne Abläufe angesprochen werden, damit der Fehlbedarf nicht weiter ansteige beziehungsweise dieser reduziert werden könne. So habe eine Anfrage der Fraktion der FWM ergeben, dass seit 2004 80 Prozent aller Führungen im Archäologiepark Belginum von Aushilfskräften durchgeführt werden, die teilweise aus dem Bereich Trier anreisen. Zender: "Es muss auch die Frage erlaubt sein, inwieweit Frau Brandt mit ihren überaus unsachlichen, teilweise beleidigenden Aussagen und haltlosen Unterstellungen dem Archäologiepark Belginum einen Bärendienst erwiesen hat."

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