Dem Ex-Sporthotel droht die Abrissbirne

Die Tage des ehemaligen Morbacher Sporthotels sind möglicherweise gezählt. Der Gemeinderat Morbach befasst sich in seiner Sitzung heute, Dienstag, mit dessen Zukunft. Der Bau- und Liegenschaftsausschuss hat dem Gemeinderat bereits empfohlen, das Gebäude abzureißen.

 Der Sanierungsbedarf für das ehemalige Sporthotel ist nach Ansicht von Fachleuten so groß, dass eine Renovierung einem Neubau gleichkommt. TV-Foto: Archiv/Ilse Rosenschild

Der Sanierungsbedarf für das ehemalige Sporthotel ist nach Ansicht von Fachleuten so groß, dass eine Renovierung einem Neubau gleichkommt. TV-Foto: Archiv/Ilse Rosenschild

Morbach. In den 70er Jahren hatte das Morbacher Sporthotel, das unmittelbar neben dem Freibad liegt, einen durchaus klangvollen Namen. Schließlich wurde es von Horst Eckel, einem Mitglied der deutschen Weltmeisterelf von 1954, betrieben. Anschließend erlebte es wechselvolle Jahre. Es stand längere Zeit leer, bis es im März vor drei Jahren unter den Hammer kam und für 150 000 Euro von der Gemeinde Morbach ersteigert wurde. Danach wurde es still um die Immobilie, die inzwischen ziemlich heruntergekommen ist. Nicht nur der Zahn der Zeit hat an dem ehemaligen Beherbergungsbetrieb genagt, auch der Vandalismus hat seine Spuren hinterlassen. In diesen Tagen beschäftigen sich die politischen Gremien der Einheitsgemeinde im Rahmen eines Nutzungskonzeptes für das Sport- und Freizeitzentrum Morbach mit dem Schicksal des Ex-Hotels. Die Initialzündung für diese Diskussion gab die ins Haus stehende Generalsanierung des Morbacher Freibads. Deshalb beschloss der Gemeinderat, sich genereller mit dem Thema Sportzentrum zu befassen. Denn in unmittelbarer Nähe von Freibad und Sporthotel befindet sich auch das alte Sportlerheim, Tennisanlagen, eine Boule-Anlage sowie die Baldenauhalle, die ebenfalls für sportliche Zwecke genutzt wird. Zwei Büros, das Architektur- und Ingenieurbüro Jakobs Thomas Fuchs aus Morbach sowie das Büro ISU aus Kaiserslautern waren mit den Planungen für die Aufwertung des Areals beauftragt. Eine zentrale Frage in der Untersuchung war die, wie mit dem Gebäude umgegangen werden soll. Die Ergebnisse der Büros waren ernüchternd. Der Zustand des Gebäudes erfordere eine "umfassende Renovierung, die einem Neubau gleichkommt". Die vorhandene Größe liege deutlich unter der nach heutigen Maßstäben wirtschaftlichen Untergrenze von mindestens 25 Zimmern. Und: "Eine Weiterverwendung von Teilen in einem Neubau ist in aller Regel unwirtschaftlich." Nach diesen Ergebnissen empfahl der Bau- und Liegenschaftsausschuss dem Gemeinderat, der am heutigen Dienstag tagt, den Abriss. Zuvor befasste sich der Ortsbeirat am Montagabend mit dem Thema. Die Entscheidung der Kommunalpolitiker stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Der Gemeinderat behandelt das Thema heute, Dienstag, ab 18.30 Uhr im neuen Sitzungssaal des Rathauses. Außerdem berät man im Gremium über die Einrichtung einer Jugendberufshilfe. Mit diesem Projekt will man Jugendliche, die beim Übergang aus der Schule ins Berufsleben Schwierigkeiten haben, gezielt fördern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort