Den Wassermassen nicht gewachsen

"Land unter" in der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil; keine besonderen Vorkommnisse in der VG Kell. So große Unterschiede auf kleinem Raum gab es in der Nacht zum Freitag im Hochwald. Nach einem heftigen Unwetter mit Starkregen mussten die Feuerwehren gestern rund um Hermeskeil wegen überschwemmter Straßen und vollgelaufener Keller zu über 60 Einsatzstellen eilen.

Hermeskeil/Damflos. Noch viele Stunden nachdem die Gewitterfront abgezogen war, standen gestern für viele Hauseigentümer in der Verbandsgemeinde Hermeskeil Putz- und Aufräumarbeiten an, waren die Feuerwehrleute und die Männer von der Straßenmeisterei voll gefordert, um Keller, in denen das Wasser wie in Neuhütten bis zu 1,30 Meter hoch stand, leer zu pumpen und Straßen von Geröll und Schlamm zu befreien. Begonnen hatte alles gegen 2 Uhr, als begleitet von Blitz und Donner zunächst im Bereich Neuhütten, Züsch und Damflos sintflutartiger Niederschlag einsetzte. Dieser Starkregen prasselte schon kurze Zeit darauf auch in der Stadt Hermeskeil und den Gemeinden Beu ren, Rascheid und Geisfeld nieder. Die Folge: Aus überlasteten Kanälen wurden die Wassermassen nach oben gedrückt, sie überfluteten Straßen und viele Keller, darunter beispielsweise die der Grundschule und des Schlecker-Markts in Hermeskeil. "Das Unwetter war schon sehr heftig und das größte Schadensereignis seit langer Zeit", blickt Christoph Borresch, Wehrleiter der VG Hermeskeil, am Freitagvormittag auf die zurückliegenden Stunden zurück. In den sieben VG-Dörfern wurden die Feuerwehren zu über 60 Einsätzen gerufen. Damit zählt Hermeskeil zu den Teilen des Kreises Trier-Saarburg, in denen das Unwetter besonders heftig wütete. "Die VG Trier-Land und Schweich waren ebenfalls stark betroffen", sagt Peter Basten, zuständig für das Sachgebiet "Brand- und Katastrophenschutz" bei der Feuerwehrleitstelle in Trier. Unter anderem musste die L 46 in Richtung Rodt wegen eines Erdrutsches längere Zeit gesperrt werden.Insgesamt hätten die Feuerwehrleute in der Region über 130 Mal ausrücken müssen, lautet Bastens Gesamt-Bilanz. Es gab aber auch Gebiete, die von Unwetterschäden verschont blieben. So hat es nach Angaben der Polizei in den VG Saarburg und Konz "keine besonderen Vorkommnisse" gegeben. Selbst an der Hermeskeil benachbarten VG Kell schrammte die Gewitterfront knapp vorbei. "Wir hatten keinen einzigen Einsatz", berichtet der dortige Wehrleiter Bruno Merten dem TV.Wesentlich unruhiger verlief die Nacht hingegen in Damflos: Allein aus dem kleinen 700-Einwohner-Dorf kamen 22 Hilferufe bei Wehrleiter Borresch an. Besonders hart traf es dabei die Firma "Pesche Computersysteme". Dort drangen die Wassermassen nicht nur in den Keller ein. Die braune Brühe stand auch im Laden. Viel Mobiliar und mehrere Rechner und Server sind nicht mehr zu gebrauchen. "Wir gehen von einem Schaden zwischen 50 000 und 100 000 Euro aus", sagt Unternehmenschef Peter Schembs.Auch zu kurzzeitigen Verkehrsbehinderungen kam es in Damflos: Oberhalb des Ortes musste am frühen Morgen die L 166 kurzzeitig gesperrt werden, weil Geröllmassen die Fahrbahn blockierten. Noch gravierendere Folgen hatte das Unwetter indes in der Straße "Am Königsbach" in Neuhütten. Dort fiel unter dem Druck der Wassermassen die Asphaltdecke in sich zusammen. Die Straße ist weiterhin unpassierbar.

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