Der Bauausschuss zieht die Notbremse

MORBACH. (urs) Die steigenden Energiepreise drücken dem Morbacher Rathaus-Neubau ihren Stempel auf. Doch auch die Technik spielt eine Rolle bei der Empfehlung des Bauausschusses, etliche Arbeiten neu auszuschreiben.

 Der Neubau des Morbacher Rathauses ist in vollem Gang. Doch bis zur Fertigstellung wird das Gebäude wohl etwas anders aussehen als ursprünglich geplant.Foto: Ursula Schmieder

Der Neubau des Morbacher Rathauses ist in vollem Gang. Doch bis zur Fertigstellung wird das Gebäude wohl etwas anders aussehen als ursprünglich geplant.Foto: Ursula Schmieder

Das neue Morbacher Rathaus wird wohl etwas anders aussehen als ursprünglich geplant. Sofern der Gemeinderat der Empfehlung des Bauausschusses folgt, erhält das Gebäude rein äußerlich vor allem eine andere Dachform. Nach Ansicht des Gremiums dürfte die Gebäudefassade dadurch aber sogar gewinnen, da sie sich dann ohne Flachdachteil über dem Sitzungssaal in einem einheitlicheren Bild präsentiere. Doch abgesehen von der Optik, sieht die aktuelle Planung noch einiges mehr an Änderungen vor. Die Abweichungen vom ursprünglichen Plan sind sogar derart grundlegend, dass etliche Arbeiten neu ausgeschrieben werden müssen. Und zwar nicht nur Heizung, Lüftung, Elektro und Dämmung, sondern auch technische Anlagen sowie Zimmermanns-, Dachdecker- und Klempnerarbeiten. Der Ausschuss hat sich bereits einstimmig für die Aufhebung der bisherigen Ausschreibungen ausgesprochen. Der Gemeinderat wird darüber heute Abend beraten. Interessierte Bürger können sich dann auch über Details der künftigen Ausführung informieren. Losgetreten hat die Änderungen zweierlei. Zum Einen, so Bürgermeister Gregor Eibes, die gestiegenen Energiekosten. Bei den relativ früh auf den Weg gebrachten Ausschreibungen habe sich gezeigt, "dass wir höher liegen würden als zu erwarten war". Denn die Firmen müssten ja mit den aktuellen Energie- und Rohstoff-Preisen kalkulieren. "Wir haben eine Steigerung erlebt, die wir so nicht erwartet haben", macht Dr. Jürgen Jakobs vom Morbacher Architekturbüro Jakobs-Thomas-Fuchs die Dramatik der Kostenexplosion deutlich. Daher sei die Entscheidung gefallen, "dass wir die Notbremse ziehen müssen". Mit einer Verringerung des umbauten Raums sowie Einschnitten bei der Ausführung soll der Kostenrahmen wieder auf einen "vertretbaren" Umfang gedrückt werden. Abgesehen von den davonlaufenden Kosten beeinflussen aber auch technische Faktoren die Änderungen. So soll nach aktuellen Planungen die gesamte Technik unter die Kellerdecke gehängt werden. Bei der ersten gröberen Planung sei dies in dieser Größenordnung nicht vorgesehen gewesen, sagt Eibes. Das dadurch erforderliche höhere Kellergeschoss zieht weitere Änderungen nach sich. So etwa bei der Bodenhöhe oder Dämmung. Gleichzeitig war das bei bezuschussten Projekten vorgeschriebene Verhältnis von Hauptnutzfläche zu umbautem Raum einzuhalten. Was das Ganze nicht leichter machte, so dass letztlich an einer Neu-Ausschreibung kein Weg mehr vorbei führt.

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