Haag. (teu) Für Michael Bernard war die Nacht am vergangenen Samstag schon um sieben Uhr lange zu Ende. Es war nicht das neugeborene Töchterchen Maya, das den 34-Jährigen aus den Federn springen ließ. Während sich mancher noch einmal im warmen Bett umdrehte, drehte der Vorsitzende des SV Haag bereits eine Laufrunde: Streckenkontrolle.Denn nach den Schneefällen am Karfreitag hatte es im Verein Stimmen gegeben, die sechste Auflage des Volkslaufs ausfallen zu lassen. Der Streckenabschnitt über die Felder war durchweicht und rutschig. Und in der Nacht hatte es weiter geschneit. "Die Straßen waren morgens zu", erzählt Bernard. Aber der Streudienst war bereits unterwegs. Probleme bereiteten die Parkplätze: Auf den durchgeweichten Wiesen konnte man kein Auto abstellen. "Da hätten wir mehr als einen Traktor gebraucht, um die wieder raus zu ziehen", sagt Bernard. Im Ort fanden sich aber genug Abstellmöglichkeiten.Auf dem kleinen Sportplatz oberhalb der Haager Grundschule sorgte Bernard selbst für eine schneefreie Start- und Zielgerade: Nach seinem Kontrolllauf über die Wettkampfstrecke war schweißtreibendes Schneeschippen angesagt. Am Nachmittag waren die Teile der Laufstrecke, die über Asphalt führen, frei. Auf dem verbleibenden Fünftel gab es einige Stürze. Katharina Rach aus Wittlich beispielsweise kam mit blutenden Knien ins Ziel. "Halb so schlimm", sagte die 17-Jährige aber sofort. So wie die Gymnasiastin sahen die meisten der 219 Teilnehmer in der winterlichen Witterung eine Herausforderung und ein Erlebnis, über das man noch lange sprechen wird.Sprechen sollte man auch über die Hilfsbereitschaft der Morbacher: Gutscheine im Wert von 400 Euro vom Gewerbeverein Morbach und 100 Euro von Ausdauersport Koch schlossen die Lücke, die sich durch das Insolvenzverfahren des Möbelhofs Morbach auftat. Der Hauptsponsor schulterte mit 750 Euro in Gutscheinen aber immer noch den Hauptteil der Preise.