Der Klingbach in Bischofsdhron

Ein ruhiges, idyllisches Bächlein fließt durch Bischofsdhron - mal sichtbar und mal versteckt. Man nennt es Klingbach, und es ist rechts und links von Häusern der Dorfbewohner umgeben. Es entspringt oben am Rande des Idarwaldes und mündet unterhalb des Ortes in den Dhronbach. Maria Schleiter aus Bishofsdhron erzählt.

Bischofsdhron. (red) Einst war Leben an den Ufern des Klingbachs und besonders an der Quelle. Denn an diesem Waldrand entstand mit der Zeit eine Sandgrube - deren Sand den Dorfbewohnern beim Hausbau sehr nützlich war. Der Kies und der Sand wurden vom Wasser aus dem steinigen Boden geschwemmt, und der jeweilige Hausherr konnte problemlos seinen Schubkarren füllen. Wenn man Gemeindebürger war, konnte man dort das ganze Jahr über Sand und Steine ernten. Durch die Arbeit in der Sandkaul floss das Wasser leider getrübt weiter ins Dorf hinunter - sehr zum Ärger der Frauen, die ihre Wäsche im Bach schwenken wollten. Fast jeder Anlieger hatte damals auch eigene Treppenstufen zum Wasser, denn man nutzte es den ganzen Tag über, für alles, was schmutzig war. Wenn man Rüben oder Kartoffeln zu baden hatte - baute man kurzerhand einen kleinen Staudamm, der nach getanem Werk ordnungsgemäß wieder abgebaut wurde. Kinder übten gerne das Weitspringen von Ufer zu Ufer, und so wurden auch sie manchmal unfreiwillig gewaschen und gebadet. Das alles ist Vergangenheit. Der Bach spielt heute keine so wichtige Rolle mehr. Heute ist an der Quelle ein großer Platz mit einer Grillhütte für die Jugend - jetzt herrscht dort anderes Leben und Treiben. Ein wenig unterhalb der ehemaligen Sandkaul, steht zwischen Bäumen und Sträuchern eine alte Mahl-Mühle. Auch sie hatte damals eine wichtige Funktion im Leben der Dorfleute. Sie haben dort ihr Korn gemahlen, um im hauseigenen Backofen Brot daraus zu backen. Mehl und Schrot waren für Mensch und Tier unentbehrlich. Ja, so war das damals. Das große Wasserrad, das durch die Kraft des Klingbaches in Bewegung gesetzt wurde, ist noch vorhanden - aber klappert nicht mehr: die Mühle am rauschenden Bach.

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