Der Lack ist ab am Hunsrückhaus: Bildungs- und Freizeitstätte am Erbeskopf kommt in die Jahre

Erbeskopf · Das Freizeit- und Bildungszentrum Hunsrückhaus ist bereits 15 Jahre alt und nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik. Im Zuge der Eröffnung des Nationalparks erhoffen sich die Verantwortlichen Landeszuschüsse. Denn das Zentrum ist eines der "Tore zum Nationalpark".

Der Lack ist ab am Hunsrückhaus: Bildungs- und Freizeitstätte am Erbeskopf kommt in die Jahre
Foto: klaus kimmling (m_huns )

Erbeskopf. Wer auf dem Weg zum Hunsrückhaus seinem Navi folgt, kann Pech haben. In manchen Geräten ist nämlich Hilscheid als Zielort einprogrammiert. Das liegt daran, dass die Anlage zwar auf der Gemarkung des Ortes Hilscheid liegt - aber auf deren äußerstem Rand und nicht im Ortszentrum. Wer sich an den Schildern orientiert und einige Kilometer weiterfährt, der erreicht dann aber das Hunsrückhaus am Fuß des Erbeskopfes.

"Das ist leider immer noch nicht in allen Navis richtig hinterlegt", ärgert sich Daniel Thiel, Tourismus-Chef der Verbandsgemeinde Thalfang. Nun ist das Hunsrückhaus auch keineswegs mehr brandneu. Seit 15 Jahren steht es schon als Multifunktionszentrum am Erbeskopf. Es sei weit mehr als ein Freizeitpark, versichert Leiterin Almuth Brandstetter. Denn Tagungsräume und eine Dauerausstellung über die Fauna und Flora des Hunsrücks zählen ebenso zu seinem Angebot wie ein Bistro und ein Labor, in dem Schulklassen Pflanzen und Tiere untersuchen können.20 000 Besucher, 130 Events

"Bis zu 20.000 Besucher haben wir im Jahr", versichert die Hausleiterin. Im Jahr gebe es etwa 130 Veranstaltungen - von der Tagung bis zur Kräuterwanderung. Auch die Nationalpark-Ranger sind im Hunsrückhaus ausgebildet worden, das auch eines der Tore des neuen Nationalparks ist, der an Pfingsten eröffnet wurde.

Sogar Betriebe würden immer häufiger ihre Ausflüge an den Erbeskopf machen, erzählt Brand stetter. Denn neben der Ausstellung und dem Angebot von Workshops locken auch ein Hochseilgarten, eine Sommerrodelbahn, Routen für Wanderer und Mountainbiker und im Winter natürlich das dazugehörige Skigebiet. Erst vor kurzem sei der Wanderweg "Gipfelrauschen" als weitere Premiumstrecke der Traumschleifen des Saar-Hunsrücksteigs eröffnet worden, merkt Tourismus-Chef Thiel an.

"Das Areal bietet sich als Erholungsgebiet für die städtischen Ballungszentren an", sagt Marc Hüllenkremer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thalfang.Alte Dias, marode Böden

 Die schöne Fassade täuscht: Im neuen Tor des Nationalparks müssten Fußböden erneuert werden, Heizungsmonitore sind außer Betrieb, und die Kodak-Carousel-Diaprojektoren der Dauerausstellung sind nicht mehr auf dem Stand der Technik. Sie werden seit zehn Jahren nicht mehr produziert. TV-Fotos (4): Klaus Kimmling

Die schöne Fassade täuscht: Im neuen Tor des Nationalparks müssten Fußböden erneuert werden, Heizungsmonitore sind außer Betrieb, und die Kodak-Carousel-Diaprojektoren der Dauerausstellung sind nicht mehr auf dem Stand der Technik. Sie werden seit zehn Jahren nicht mehr produziert. TV-Fotos (4): Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (m_huns )
Der Lack ist ab am Hunsrückhaus: Bildungs- und Freizeitstätte am Erbeskopf kommt in die Jahre
Foto: klaus kimmling (m_huns )
Der Lack ist ab am Hunsrückhaus: Bildungs- und Freizeitstätte am Erbeskopf kommt in die Jahre
Foto: klaus kimmling (m_huns )

Allerdings ist das Haus auch in die Jahre gekommen. Seine Hackschnitzelheizung und Solaranlagen waren vor 15 Jahren modernste Technik, heute ist sie bereits veraltet.

Die Bodenbeläge sind verschlissen, das Haus müsste renoviert werden. "Hier herrscht Handlungsbedarf", sagt Almuth Brandstetter und verweist auf die veraltete Dauerausstellung, in der Fotos noch mit alten Diaprojektoren präsentiert werden, die inwzsichen gesuchte Raritäten für Sammler sind. "Wenn wir die Ausstellung erneuern, benötigen wir alleine 20.000 Euro für neue Computer und Geräte", sagt Brandstetter. Deshalb sind die Erwartungen hoch, denn das Hunsrückhaus ist nun eines der Nationalparktore.

"Der Nationalpark soll die Infrastruktur stützen und schützen. Das ist mehr als nur die Straßen zu erneuern. Es müssen Punkte geschaffen werden, die Besucher anziehen", sagt Marc Hüllenkremer, der sich wünscht, dass das Land sich weiter engagiert.

Dazu würden derzeit auch erste Gespräche mit Mainz geführt. Zumindest die Kosten für den ersten Tag der zweitägigen Eröffnungsfeier übernahm die Landesregierung. Das Programm des zweiten Festtags mit einem Volumen von zirka 40.000 Euro musste wiederum der Zweckverband Erbeskopf bezahlen.

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