Der Schneemacher

THALFANG. (urs) Klaus Hepp ist vor allem eines, der "Schneemacher" vom Erbeskopf. Doch von der Kläranlage über Kulturelles rund um Thalfang bis zum Hunsrückhaus trägt vieles seine Handschrift.

Ob es in der Verbandsgemeinde Thalfang um Tourismus, Kultur oder Wirtschaftsförderung geht - an Klaus Hepp führt kein Weg vorbei. Der 57-Jährige, seit 1989 auch Ortsbürgermeister von Horbruch, wirbelt seit einem Vierteljahrhundert "rund um Thalfang" herum. Und das nicht nur, um Kulturelles unter diesem Slogan auf den Weg zu bringen. Sein erfolgreichstes Projekt, für das er sich "über die Maßen" engagiert, ist der Ausbau des Wintersportgebietes Erbeskopf. Als Geschäftsführer des Zweckverbands "Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte" kämpft er unermüdlich dafür. Da muss selbst das Privatleben ab und an hintan stehen. Denn während der Saison gibt es für ihn weder Feierabend noch Wochenende. "Wenn man Tourismus macht, darf man nicht auf die Uhr schauen, da muss man präsent sein", lautet sein Grundsatz. Und das aus Überzeugung wie aus Leidenschaft: "Der Wintersport hat mich wirklich gefangen." Was er sich wünscht, sind neue Lifte und eine florierende Gastronomie am Erbeskopf. "Damit der noch mal so einen Drive bekommt und die Stellung, die er verdient." Doch Hepp ist auch ein Verfechter des Schulterschlusses mit den Nachbarn. "Thalfang und Morbach gehören zusammen - wir haben viele Gemeinsamkeiten." Zwischen Stadt Trier und Flugplatz Hahn gelte es, seinen Punkt zu finden. Zumal der Hahn eine Dynamik entwickle, die heute noch gar nicht abzuschätzen sei. "Wir müssen Hunsrück hinbekommen - und mit Hunsrück muss ich den Erbeskopf verbinden." Ein Pfund, mit dem der Thalfanger Raum wuchern kann, sind für ihn auch die Betriebe. Es gebe zwar größere Firmen, aber keine mit viel Emission. Und Werke wie Hochwald Nahrungsmittel seien sogar Werbeträger. Dass Hepp heute gerade winters zur Höchstform aufläuft, hätte er vor 30 Jahren sicher nicht gedacht. Damals arbeitete der in Mülheim an der Mosel geborene Hepp für einen deutschen Hoch- und Tiefbauer in Libyen. Für die Familie sei das eine harte Zeit gewesen, räumt der dreifache Vater ein, dessen Berufseinstieg anderes hatte erwarten lassen. Nach der Lehre im früheren Amt Mülheim und 18 Monaten Bundesgrenzschutz konnte ihm zu Zeiten der Verwaltungsreform keiner sagen, wie es weiter geht. Also entschied er sich "als forscher junger Mann mit grüner Uniform" für die freie Wirtschaft, was ihn ganz schön herum kommen ließ. Doch als er von Libyen nach Nigeria sollte, war Schluss - ganz im Sinne von Ehefrau Marianne, mit der er seit 1970 verheiratet ist. Dass er nach Thalfang kam, war Zufall und anfangs nicht einfach: "Als ich die erste Abrechnung bekam, hab ich geschluckt." Doch dafür passten die Aufgaben und das Team. Beworben hatte er sich fürs Ordnungsamt, aber Bürgermeister Walter Freis steckte den Neuen, den er zuvor unangemeldet privat besucht hatte, zu den Werken. Projekte wie Kläranlage Bruderbach oder Erdgasleitung waren eine gute Schule für die spätere Wirtschafsförderung. Dass sich dazu, mit kurzer Zuständigkeit für Schulen und Sport, die Kultur gesellte, macht für Hepp Sinn. Wirtschaftsförderung und Tourismus hingen eh zusammen, und Kultur sei ja damit in Einklang zu bringen. Daher brachen mit den Planungen fürs Hunsrückhaus turbulente Zeiten an - bis heute.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort