Der Treff, der aus der Kälte kommt

WENIGERATH. Die Architektin Annette Eiden-Schuh stellte einen ersten Entwurf zum Umbau der früheren Gefrieranlage in Wenigerath in einen Jugendraum vor. Eingeladen zu diesem "Hearing" hatte die Ortsvorsteherin Hildegard Nauerth-Mettler.

Die Initiative für einen Jugendraum in Wenigerath ging von den Jugendlichen im Ort aus. "Bisher treffen sich die Jugendlichen auf dem Dorfplatz an der Bushaltestelle. Das ist auf Dauer nicht tragbar", stellte die Ortsvorsteherin die Situation im Ort klar. Als zukünftiger Jugendraum würde jetzt die gemeindliche Gefrieranlage ins Auge gefasst, die ihren ursprünglichen Nutzen verloren hat. Diese Idee wurde an die Morbacher Architektin Annette Eiden-Schuh herangetragen, die den Anwesenden einen Vorschlag unterbreitete. "Hier handelt es sich aber nur um einen Vorentwurf", sagte die Architektin gleich zu Beginn ihres Vortrags. Sie verwies auf den an die Wand projizierten Grundriss des zum Umbau anstehenden Gebäudes. "Es ist noch nichts entschieden, es kann noch alles verändert werden", beschied sie den an der Planung interessierten Jugendlichen, deren Eltern und Mitgliedern des Ortsgemeinderates. Gegenstand der Planung ist ein Teilumbau dieses gemeindeeigenen Kühlhauses. Im vorgestellten Entwurf soll nach einer Entkernung des kleinen Gebäudes ein Raum von rund 30 Quadratmetern für die Jugendlichen geschaffen werden. Darin integriert seien noch zwei komplette Toilettenanlagen getrennt nach Geschlechtern, führte die Architektin aus. Für die 20 bis 30 jugendlichen Nutzer im Ort, die im Alter zwischen 14 und 21 Jahren sind, verblieben dann noch 23 Quadratmeter für ihre Aktivitäten. Diese Grundfläche wurde während der Diskussion jedoch einhellig als zu klein befunden. Als Lösung wurde die Versetzung der Stirnwand um gut zwei Meter vorgeschlagen. Dadurch könnte die Nutzfläche auf etwa 32 Quadratmeter erhöht werden. "Das wäre eine gute Lösung", befanden auch die Jugendlichen, die sich bisher kaum zu Wort gemeldet hatten. "Was soll das Ganze kosten, wie soll es finanziert werden?" Diese angesichts der knappen Finanzmittel der öffentlichen Hand nachvollziehbare Frage kam aus den Reihen der anwesenden Ortsbeiratsmitglieder. Kalkuliert wurde der Umbau von der Architektin mit rund 80 000 Euro Gesamtkosten, von denen 70 000 Euro auf die reinen Baukosten entfallen. Eine gewaltige Summe, befanden die anwesenden Zuhörer, die nicht so ohne Weiteres zu stemmen sei. Der an der Diskussion beteiligte Kreisjugendpfleger Peter Caspers-Schultze stellte einen zehnprozentigen Anteil des Kreises in Aussicht. Für die Folgekosten sei die Gemeinde Morbach zuständig, so Daniel Schäfer von der Gemeindeverwaltung. "Und das Land", hob die Ortsvorsteherin hervor, wird aller Voraussicht nach gut 30 000 Euro dafür bereitstellen. Der Rest muss über Eigenleistung der Wenigerather herbeigeschafft werden. Das wird nicht ganz einfach sein. Aber insgesamt stellte sich eine positive Stimmung ein, mit dem Grundtenor: "Der Jugendraum soll so sein, dass die Jugendlichen zufrieden sind." Und die Jugendlichen wurden aufgefordert: "Jetzt macht euch mal eure Gedanken."

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